Im 19. Jahrhundert werden im Amt Schwarzenfels folgende Mediziner genannt:
Nach der Jahrhundertwende waren folgende Ärzte im Einsatz:
Dr. August Koch, der Sohn des Amtswundarztes Dr. Ludwig Koch in Schlüchtern läßt sich 1888 in Sterbfritz nieder. Er betreibt seine Praxis bis zu seinem Tod 1926 in seinem Wohnhaus in der Brückenauer Straße 1.
Sein Sohn Dr. Paul Koch, der 1924 in die Praxis einsteigt, praktiziert zwischenzeitlich im Haus Bahnhofstraße 9 bevor er in den 30er Jahren seinen Neubau in der Straße Am Tunnel 1 bezieht. Hier beendet er 1977 seine kassenärztliche Tätigkeit, behandelt aber noch einige Jahre seine Privatpatienten. 1997 feiert er noch seinen 100. Geburtstag, bevor er 1998 verstirbt. 7)
1904 wird Dr. Hebel in Sterbfritz erwähnt 8)
1914 begründet Dr. med. Christian Both eine 100-jährige familiäre Hausarzttradition in Sterbfritz. Er erhielt 1912 in Berlin seine Approbation und ließ sich 1914 zum ersten Mal als
praktischer Arzt in Sterbfritz nieder. 9) Bald danach wurde er zum Militärdienst eingezogen. Im Februar 1919 ließ er seine Patienten mit einer Zeitungsannonce wissen:
„Bin aus dem Felde zurück und habe meine Ärztliche Tätigkeit wieder aufgenommen, Both, praktischer Arzt. Sterbfritz, Fernsprecher 25.“ 10)
Er wohnte und praktizierte zunächst bei Metzger Lohmann, später dann bis 1968 im Haus Alte Schlüchterner Straße 2.
Both war ein enger Freund von Heinrich Asmus. Der Sterbfritzer Poststellenleiter starb aber schon bereits 1936, worauf Both für dessen Söhne Ernst und Karl (senior) zum Ersatzvater wurde. Unter anderem finanzierte er deren Medizinstudium.
Dr. Karl Asmus senior, war Arzt in Sterbfritz und führte seine Praxis von 1946 bis Ende 1978, anfangs im Haus Alte Schlüchterner Str. 12 bis er seine neu gebauten Wohn- und Praxisräume in der Weinstraße 16 (heute im Eichfeld 5) bezog.
Als Karl Asmus senior in Sterbfritz schon als Arzt praktizierte, wollte dessen Ziehvater Christoph Both in den 1950er Jahren auch für Karls Bruder Ernst Asmus einen Arztsitz in der damals noch selbstständigen Gemeinde erwirken. Hierzu adoptierte Both seinen Ziehsohn Ernst. Dieser arbeitete zunächst in Boths Praxis mit, entschied sich dann jedoch für die Gründung einer Praxis in Schlüchtern. Dr. Ernst Both-Asmus praktizierte dann in der Bergwinkelstadt bis in die 1990er Jahre.
Die Praxis von Dr. Karl Asmus übernahm dessen Sohn Dr. Karl Asmus junior 1979. Er übernahm zunächst die Praxisräume Im Eichfeld, zog aber später in die Bahnhofstraße 2 über den damals neu gebauten TOP-Markt. Von 1994 bis zu seiner Praxisaufgabe im Jahr 2010 praktizierte er in der Brückenauer Straße 34, über der Löwen-Apotheke.
Dr. Hans Hartmann praktizierte von 1946-1974, bis 1957 in der Mittelstraße 13 (heute Im Aspen) dann im neu gebauten Haus Icasstraße 8.
Dr. Adolf Wolff betrieb seine Praxis von 1944-1972 im Elternhaus seiner Frau in der Bahnhofstr. 33 (früher Brückenauer Str.).
John Thomas 1974-1976 bezog die neu gebauten Wohn- und Praxisräume in der Brückenauer Str. 48a (heute Zur Auerbach 8).
A. Sjrouji 1974-1976 Alte Schlüchterner Straße 13.
Anfang der 70er Jahre förderte das Land
Hessen den Bau von Gemeinschaftspraxen,
um die Ärztliche Versorgung auf dem
Land sicher zu stellen. Das fünfte dieser
sogenannten Ärztehäuser entstand 1975 in
Sterbfritz.
In dem 1976 fertiggestellten Ärztehaus (Einweihung am 1. März 1976) in der Kinzigstraße (später Am Ärztehaus 1) praktizierten als Gemeinschaftspraxis:
In den Anfangsjahren wurde das medizinische Versorgungsangebot durch Belegärzte (Gynäkologen, Augenärzte, HNO) erweitert, die an einigen Wochentagen stundenweise Sprechstunden hielten.
Nach der Schließung des Ärztehauses 2012 eröffnete der Arzt Dieter Schott eine eigene Praxis in den Räumen der ehemaligen Praxis von Dr. Asmus in der Brückenauer Str. 34. Seit 2015 verstärkt die Praxis Frau Dr. Sonja Appel (Ärztin für Innere Medizin) die Praxis. Seit 2017 ist Dr. med. Wawra als Assistent in Weiterbildung bis 2019 zum Facharzt für Allgemeinmedizin in der Praxis.
Mit Eröffnung des Wohn- und Gesundheitszentrums Lebensbaum 2012 zog das Praxisteam um Dr. Pilz vom alten Ärztehaus in die neuen Praxisräume im „Lebensbaum“.
Literatur und Quellen:
Zusammenstellung und Bildmaterial von Karl Asmus, basierend auf der Ausstellung anlässlich der 1200-Jahrfeier 2015.
Texte und Anmerkungen von Jochen Melk im Oktober 2018.