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Sterbfritzer Dorfchronik
Sterbfritzer Dorfchronik

Flur 12

Diese Flur liegt zwischen Ortsverbindungsweg nach Weiperz im Süden und der Bahnlinie im Norden. Im Westen bildet der Abschluss die Gemarkungen Sannerz und Weiperz und im Osten, Richtung Ortslage Sterbfritz schließt die Flur 13 an.


Diese Karte von 1935 zeigt Flur 12.

Flurst.: Die Erbach, Das Müllerfeld, An der Rosenwiese, Die Sannerzer Waag, Die Mühlwiesen, In der Struth, Die herschelichs Gärten, Am Steffelsgenweg, In der Wolper, Die Schelmsecke, An der Schelmsecke, Die First.

 

 

 

Hier nun die einzelnen Flurstücke:
 

An der Schelmsecke – schelmsecke –

Von Sterbfritz aus gesehen, ist diese Flurstücksfläche rechts des Ortsverbindungs-weges nach Weiperz und stellt die Fortführung der Flurstücke Weiperzer Wegacker und Am Nickersgehaag dar. Im Westen stößt es an die Gemarkung Weiperz an und im Osten an den Feldweg, der von der Weiperzer Straße zum alten Schwimmbad führt. Im Süden bildet der Ortsverbindungsweg nach Weiperz die Grenze und im Norden das Flurstück In der Wolper, welches so eine Art Flaschenhals vom alten Schwimmbad in Richtung Weiperzer Flur bildet.

 

Lehrer Hans Engelhardt führt hierzu aus:

Schelmsäcker (An der Schelmsecke): Das gefallene Vieh ( mittelhochdeutsch schelme gleich Aas und im althochdeutschen scelmo gleich Aas, wurde in der Schelmengrube an der Schelmensecke verscharrt. Sie lag rechter Hand an der Weiperzer Straße nahe der Flurgrenze und die Schelmsäcker nicht weit davon.


Die Schelmsecke – schelmsegger –

in der alten Flurkarte von 1836 als Schelmsäcker ausgewiesen 

Dieses Flurstück grenzt im Süden an den Feldweg Weiperzer Straße / zum alten Schwimmbad, führt dann entlang der Wolper bis zu dem oberen Struthweg. Im Osten Stößt es an die Flur 13, Richtung Sterbfritzer Ortslage.

Zur Namensdeutung siehe das Flurstück An der Schelmsecke.


Am Steffelgensweg – steffeljeswaech –

Dieses Flurstück liegt zwischen Weiperzer Straße und dem Areal der Schelmsäcker, im Südwesten stößt es an den Feldweg Weiperzer Straße / altes Schwimmbad und im Osten an die Flur 13, Richtung Sterbfritzer Ortslage.

Zur Namensdeutung kann keine Aussage gemacht werden.

 

In der Wolper – wolwr –

Wiese in der wolbar 1597,

Quelle: Staatsarchiv Marburg, alte Flurpläne der Gemeinde Sterbfritz.

Dieses Flurstück beginnt an der Gemarkung Weiperz, führt über den schon erwähnten Flaschenhals und das alte Schwimmbad, nimmt dann die ganze Talbreite auf und reicht bis zu dem Fahrradweg nach Sannerz.

Rechs dieses Areals liegt die Schelmsecke auch Schelmsäcker genannt und dann weiter bis zu dem Fahrradweg die Herschelichsgärten. Links davon liegen die Flurstücke Die First und in der Struth.

Zur Namensdeutung kann gesagt werden, dass sich Wolper wahrscheinlich von Wolf ableiten lässt.


Die First – die fierscht –

Gemeint sind hier die Firstäcker an der Gemarkungsgrenze nach Weiperz.

Dieses Flurstück beginnt an der Gemarkungsgrenze Weiperz und führt entlang der Wolpertalaue bis zum alten Schwimmbad. Im Osten bildet der Feldweg Weiperzer Straße / altes Schwimmbad die Grenze und im Norden der sogenannte Firstweg, der in einen Grasweg übergeht und bis zur Gemarkungsgrenze Weiperz führt.

 

Lehrer Hans Engelhardt führt hierzu aus:

Die Firstäcker liegen an unserer westlichen Gemarkungsgrenze nördlich der Struth. Ihr weitaus größter Teil gehört zur Gemarkung Weiperz. Das heute fast ausgestorbene Wort First finden wir in unserem Hessenland zur Bezeichnung langgestreckter Waldhöhen und Bergrücken, wie etwa bei uns durch die Bergnamen Breite First und Steinfirst. Aber auch hochgelegene teile der Freien Flur führen diese Bezeichnung, wie unsere Firstäcker.


In der Struth – in de schdrud –

In der Strödt gelegenn 1531, unden an der Struet 1544, inder strutt geleg 1597, in der Struth 1702, In der Struth 1732,

Quelle: Staatsarchiv Marburg, alte Flurkarten von der Gemeinde Sterbfritz.

Bei diesem Areal handelt es sich um ein sehr großes Flurstück. Es reicht von der Gemarkungsgrenze Weiperz bis zur Flur 13, Richtung Ortslage Sterbfritz. Die südlich Grenze bildet der Firstweg (Grasweg) und reicht im Norden entlang der Gemarkungsgrenze Sannerz bis zur Kinzig. Kinzig aufwärts springt sie entlang der Mühlwiesen bis zu dem unteren Struthweg und reicht dann Richtung Sterbfritz bis zu den Herschelichs Gärten.

Zur Namensdeutung kann gesagt werden, dass das Wort Struth sehr oft ein Namensbestandteil geografischer Objekte ist und sich von althochdeutsch "Struat“ ableiten lässt. Es meint sumpfiges, verbuschtes Heckengelände.


Die Sännerzer Waag – sännetzer woach -

Dieses Flurstück liegt zwischen der Landesstraße nach Schlüchtern und der Kinzig. Im Nordwesten grenzt es an die Gemarkung Sannerz an und im Südosten bildet die Grenze der Stichweg, der von Sterbfritz aus gesehen, nach der Klingelmühle, links zur Kinzig führt.

Der Name Waar leitet sich sehr wahrscheinlich von dem lateinischen Wort vagus ab und meint einen Flusslauf der oft seine Richtung ändert. Wenn wir die Kinzig dort betrachten können wir erkennen, dass sie sich an dem Flurstück vorbei schlängelt und es ist anzunehmen, dass sie früher, nach einem Hochwasser, sich ein neues Bachbett gesucht hat.


Die Erbach – die erwich –

In der ehrbach 1544, für der Erbig geleg 1597, In der Erbig geleg 1597 in der erbach 1702 Die Erbach 1732, Die Erb Bach 1732,

Quelle: Staatsarchiv Marburg, alte Flurkarten der Gemeinde sterbfritz.

Das Areal der Erbach liegt zwischen der Bahnlinie und der Landesstraße nach Schlüchtern. Die westliche Grenze ist die Gemarkung Sannerz, der kleine Bach, der durch den Bahndammtunnel in Richtung Kinzig fließt und der Feldweg von der Landesstraße abzweigend zu dem Bahnhäuschen führt.

Der größere Teil dieses Flurstückes liegt in Flur 22 bzw. in der Gemarkung Sannerz.

 

Lehrer Hans Engelhardt führt hierzu aus:

Die Erbach ist ein Bachlauf an unsrer westlichen Gemarkungsgrenze. Sie entspringt westlich der Taubenkuppe, fließt zunächst westwärts zur Gemarkungsgrenze, wendet sich dann südwärts auf Sannerzer Gebiet und mündet westlich der Klingelmühle in die Kinzig. Der Name Erbach hat bis heute noch keine gültige Deutung erfahren, da das kurze Bestimmungswort „Er“ (wie bereits eingangs erwähnt), die schon längst aus dem Sprachgebrauch geschwunden sind und deren sprachlicher Inhalt nicht mehr bekannt ist.

 

Das Müllerfeld – moellerfeld –

Das Müllerfed liegt zwischen Bahnlinie und der Landesstraße nach Schlüchtern. Im Nordwesten grenzt es an die Erbach und im Südosten endet es an dem Feldweg, der nach der Klingelmühle hoch zur Bahnlinie führt.

 

Lehrer Hans Engelhardt führt hierzu aus:

Das Müllerfeld liegt im Westbereich unserer Gemarkung. Es reicht beiderseits des Eisenbahndammes von der Erbach bis hin zur Baasthell bzw. zur Rosenwiese. Dieser weite Flurteil gehörte wie das gesamte Gelände südlich der Kinzig ursprünglich zu unserer Klingenmühle, die zwar im Jahre 1356 erstmals in den Urkunden genannt wird, aber mein Aufsatz – Lag Egihelmeshus bei Sterbfritz?- im Heimatkalender 1975 darlegen konnte –so alt wie unser Dorf ist.

 

In der Rosenwiese – in de rosewiese –

Die Roßen wiese genannt 1544,

Quelle: Staatsarchiv Marburg, alte Flurkarten der Gemeinde Sterbfritz.

Dieses kleine Areal ist nur ein kleiner Teil des Flurstückes. Der Hauptteil liegt in der Flur 13 und wird auch dort beschrieben.

 

Die Mühlwiesen – muellwiese –

Die Muehlwiese genant 1702,

Quelle: Staatsarchiv Marburg, alte Flurkarte von der Gemeinde Sterbfritz.

Die Mühlwiese beginnt am Sännerzer Waag und läuft dann nördlich mit diesem Flurstück über den Stichweg hoch zur Landesstraße. Die südliche Grenze ist die Kinzig. Die Fläche weitet sich dann und verläuft weg von der Kinzig entlang dem Flurstück In der Struth bis zum unteren Struthweg (Fahrradweg nach Sannerz). Sie folgt dann diesem Weg bis zur Wolper, der die östliche Grenze darstellt. Die Klingelmühle liegt, von Westen nach Osten gesehen, ungefähr im der Mitte.

Ausführungen zur Namensdeutung siehe das Flurstück Das Müllerfeld.

 

Die herschelichs Gärten

Dieses Flurareal liegt entlang der der Wolper und bildet den Gegenhang zu dem Flurstück In der Struth. Im Norden grenzt es an den unteren Struthweg, im Süden an den oberen Struthweg. Es handelt sich um eine Teilfläche und komplettiert sich in Flur 13.

Die hier fehlende Fläche wird dann in Flur 13 separat beschrieben.

 

 

Flur 13

Diese Flur ist die Fortsetzung von Flur 12 und reicht im Osten bis in die Ortslage. Die Grenze zu dortigen Nachbarfluren 19, 14, 15, und 10 sind von der Bahnlinie aus Ortswege. Diese sind: Lagerplatz, Landesstraße nach Schlüchtern, Alte Schlüchterner Srtraße, Westend, Kirchstraße und der Grüne Berg Weg. Im Westen grenzt, wie schon erwähnt, die Flur 12 an mit den Flurstückken Die Mülleräcker, Die Mühlwiesen, In der Struth, die Teilfläche Die herschelichs Gärten, Die Schelmsecke ( Schelmsäcker) und die Teilfläche Steffelgensweg. Von der Flur 11 liegt das Flurstück In der Armesbach.

Im Norden bildet die Bahnlinie die Grenze und im Süden auch noch einmal Flur 11 mit den Flurstücken Die Galgeneller und Die Galgenäcker.


 

Diese Karte zeigt Flur 13. Flurst.: In der Rosenwiese, An der Bahn, Die Brunnäcker, Der Prügel, Am Haingarten, Am Wehrd, Die steinigten Wiesen, Die neue Wiese, In der Au, Am Prügel, Die Hauswiese, Die Scheuerwiese, Die Hofwiese, Die Herschwiese, Die herschelichs Gärten, Der Steffelsgen Weg, Die Kirchäcker, Der grüne Berg, Am Krummfurchenacker, Am grünen Berg, In der Armesbach.

 

 

Hier nun die Flurstücke:

 

In der Rosenwiese – in de rosewiese –

Die Rosenwiese genannt 1597.

Quelle: Staatsarchiv Marburg, alte Flurkarten der Gem. Sterbfritz.

Diese Teilfläche ist die Fortführung der kleinen Fläche aus Flur 12, wird flankiert von der Bahnlinie und der Landstraße nach Schlüchtern und die östliche Grenze stellt ein Feldweg, der von der Landstraße zur Bahnlinie führt, dar. Hier liegt heute das ÜWAG – Gebäude.

 

Lehrer Hans Engelhardt führt hierzu aus:

Rosenacker, auch am Rosenstich oder in der Rosenwiese. Dieses Areal liegt am westlichen Dorfausgang rechter Hand der Schlüchterner Straße. Die obigen Rosenflurnamen haben mit unserer Rosenkönigin nichts zu tun, sondern hängen mit unserem Flachsanbau zusammen, der früher in unserem Vaterland weit verbreitet war. Die Rosse oder Rösse war eine Wassergrube, in die das gebündelte Flachsstroh gelegt und mit Stangen und großen Steinen beschwert wurde, damit es im Laufe einiger Wochen „rößte“, d. h. zum Faulen komme. ( mittelhochdeutsch „ roezen“ , gleich faulen) Solche „ Rößen“ befanden sich auf nahe beim Dorf gelegene Wiesen, die Wasserzufuhr hatten. Lag ein Acker in der Nähe, erhielt er oft den Namen Rosenacker.

 

An der Eisenbahn – on de eiseboh –

Dieses kleine Flurstück liegt in Verlängerung der Rosenwiese direkt am Eisenbahndamm. Es kann davon ausgegangen werden, dass es sich hier um eine Restfläche des Bahnbaues handelt.

 

Die Brünnäcker – broenegger –

Diese Fläche ist die Fortsetzung des kleinen Flurstückes An der Eisenbahn, läuft entlang der Bahnlinie bis zu dem Feldweg, der zum Friedhof führt. Die südliche Grenze bildet das Flurstück Am Haingarten.

 

Lehrer Hans Engelhardt führt hierzu aus:

Die Brünnäcker liegen hinter dem neuen Friedhof südlich des Bahndamms und haben ihren Namen von den zahlreichen kleinen Quellen auf diesem Gelände, das heute Wiesenland ist.

 

Am Haingarten – hoagoarde –

Diese Fläche liegt südlich der beiden vor genannte Flurstücke und reicht bis zur Landesstraße nach Schlüchtern. Die westliche Grenze ist das ÜWAG und die östliche der Feldweg zum Friedhof. Hier wird zur Zeit der neue REWE – Markt gebaut.

Zur Namensdeutung kann gesagt werden, dass sich das Vorwort Hain von dem althochdeutsche und zugleich altsächsische hagan ( Dornenstrauch), sowie dem mittelhochdeutsche hängen (Hecke, Gehölz oder auch Einfriedung) ableitet.

Haingarten könnte somit ein eingefriedetes Grundstück gewesen sein.

 

Der Prügel – de prüchel –

Dieses Areal wird flankiert von der Bahnlinie und der Landesstraße nach Schlüchtern. Die westliche Grenze ist der Feldweg, der von der Landesstraße zum Friedhof führt und im Osten grenzt es an die Ortsstraße Lagerplatz. Diese Fläche ist entlang der Ortsstraße bebaut. Auf dem unteren Teil, entlang der Landesstraße, befindet sich das Anwesen Dietz und im oberen Teil befindet sich der neue Friedhof.

Zur Namensdeutung kann man sagen, dass das Wort Prügel sich von Prügel oder Knüppel ableitet. Da das Grundstück die Fortführung der Haingarten darstellt, könnte es sein, dass die Landbevölkerung dort entsprechendes Nutzholz gewonnen hat.

 

Der steinigten Wiesen – schtoanischte wiese –

Dieses Flurstück liegt an der westlichen Grenze dieser Flur und wird flankiert von der Kinzig im Norden und dem unteren Struthweg (Fahrradweg) im Süden. Im Osten ist es ein Feldweg, der von dem unteren Struthweg zur Landesstraße führt. Dieses Areal ist durchweg Wiese und der Namen leitet sich möglicherweise von einem felsigen Untergrund ab.

 

Am Wehrd

Dieses Grundstück liegt zwischen den steinigten Wiesen und dem zuvor beschriebenen Feldweg. Die nördliche Grenze bildet die Landesstraße und die südliche der untere Struthweg.

Der Name leitet sich wahrscheinlich von wehrt, gleich unzugängliches Gelände, ab. Wenn man dieses kleine Areal betrachtet, ist das auch nachvollziehbar. Diese kleine Fläche wird von der Kinzig und zwei Flutgräben durchflossen, so dass es hier möglicherweise recht sumpfig war. Es könnte aber auch sein, dass ein Stauwehr gemeint ist, da hier der Mühlgraben für die Klingelmühle abzweigt.

 

In der Au – in de aar –

In der awe geleg 1597, auf der au 1732,

Quelle: Staatsarchiv Marburg, alte Sterbfritzer Flurkarten.

Dieses Flurstück ist eigentlich die Kinzigaue. Sie beginnt am Wehrd und verläuft dann zwischen Landesstraße und Kinzig bis zum Nächsten Feldweg. Von Sannerz aus, springt die Grenze dieses Areals ungefähr in der Hälfte im rechten Winkel von der Kinzig hoch zu dem unteren Struthweg und folgt diesem bis zu dem oben erwähnten Feldweg.

Diese Fläche ist komplett Wiese, allerdings liegt in dem östlichsten Teil an der Landesstraße das Feuerwehrgerätehaus und nach einer Baulücke folgt dann das Rückhaltebecken. Der Beginn dieser Parzelle ist auch die Höhe, wo sich auf der anderen Seite der Kinzig das Flurstück bis zu dem unteren Struthweg aufweitet.

 

Lehrer Hans Engelhardt führt hierzu aus:

Die Au ist das Wiesengelände zu beiden Seiten der Kinzig nach dem Verlassen des Ortsbereichs. Das Wort „ Au(e)“ entstammt dem mittelhochdeutschen „ ouwe“, das mit dem Wort „ ahwa“ gleich Wasser in Beziehung steht, und kann daher als wasserreiches Wiesenland zu beiden Seiten des Wasserlaufes gedeutet werden.

Es ist zudem Interessant, zwischen dem Wort ahwa und dem lateinischen Wort Aqua eine Sprachverwandtschaft zu erkennen.

 

Die neue Wiese – naoe wiese –

Die Neue wiese genannt 1732,

Quelle: Staatsarchiv Marburg, alte Sterbfritzer Flurkarten.

Dieses Fläche beginnt an dem Flurstück Die steinigten Wiesen und führt dann von der Kinzig und dem unteren Struthweg flankiert bis zu dem Flurstück In der Au.

Es ist sozusagen in diesem Flurstück, der Kinzig und dem Struthweg eingebettet.

Zur Namensdeutung kann gesagt werden, dass hier vermutlich neues Kulturland angelegt wurde.

 

Am Prügel – om prüchel –

Das Flurstück beginnt an dem Eckgrundstück Autowerkstatt Kaufmann und führt dann, flankiert von der Landesstraße und der Kinzig, bis zu dem Anwesen Dietz. Höhe „ Augärtner“ erfährt diese eine Verschmälerung zu dem Anwesen Dietz hin.

Übrigens, das Anwesen „ Augärtner“ wie diese Familie im Volksmund genannt wird, liegt gar nicht in dem Flurstück In der Au, sondern Am Prügel, aber das hätte sich wohl sicher nicht so gut angehört. Die Kinzig grenzt diese Fläche ja auch im Süden ab.

 

Die Hauswiese

Dieses Flurareal liegt zwischen Dietz, der Alten Schlüchterner Straße, der Landesstraße und der Kinzig. Diese Fläche ist komplett bebaut. An der Ecke Alte Schlüchterner Straße liegt das Anwesen Berkel und auf der Restfläche ist der Neubau des Pennymarktes.

 

Die Herschelichs Gärten – herschlichs gerde –

Dieses Flurstück ist die Fortsetzung der in Flur 12 beschriebenen Fläche. Dieses Areal kommt aus Flur 12, überschreitet den Feldweg, der den oberen und unteren Struthweg verbindet und folgt diesen beiden Wegen bis zur nächsten Kreuzung. Das Flurstück füllt dieses Dreieck aus.

Der Name leitet möglicherweise von Hirsch ab, da diese Fläche auch Hirsch-Gärten genannt werden.

 

Die Herschwiesen - herschwiese –

Und das Herschbrünnchen – herschbroennje –

Dieses Flurstück grenzt an Flur 12 an, folgt dann dem oberen Struthweg bis zur nächsten Kreuzung. Die östliche Grenze bildet ein Flutgraben, der hoch zu dem Herschbrünnchen führt. Die südliche Grenze führt in einem Bogen, an dem darüber liegenden Flurstück Der Steffelsgenweg, zurück zur Grenze Flur 12.

 

Lehrer Hans Engelhardt führt hierzu aus:

Das Herschbrünnchen ist eine Quelle in den Herschwiesen am Dorfausgang rechts der Weiperzer Straße. Vermutlich ist sein Name auf die umgebenden Wiesen übergegangen, denn nach Berichten alter Leute sollen aus den damals nahen Waldgebieten auch Hirsche ausgetreten sein. In früheren Zeiten, als unsere Mütter noch ihre Hausapotheke hatten und die kleinen Unpässlichkeiten und leichteren Erkrankungen innerhalb der Familie mit gesammelten Heilkräutern kurierten, stand auch unser Herschbrünnchen in gutem Rufe. Sein Wasser fand Verwendung bei Blähungen und Verstopfung, und es enttäuschte nur selten seine Patienten. Seine Wirksamkeit war derart sicher, dass man das Brünnchen in vertrautem Kreise nur noch das Furzbrönnje nannte.

 

Am Steffelgensweg

Diese Fläche ist die Fortführung des gleichen Flurstückes aus Flur 12. Der von der Weiperzer Straße, im spitzen Winkel fortführende Feldweg teilt dieses Flurstück. Die südliche Grenze stellt dann auch die Weiperzer Straße dar, im Norden schmiegt es sich in einem sanften Bogen an die Herschwiesen an. Im Osten ist es ein kleiner Feldweg, der die Grenze zu der Fläche Hofwiese bildet. Zum Namen kann keine Aussage gemacht werden.

 

Die Hofwiese

Stöst auf die Hoffwiese

Quelle: Staatsarchiv Marburg, alte Flurkarten der Gemeinde Sterbfritz.

Dieses Flurstück wird flankiert durch den Ortsweg Sannerzer Straße im Norden und im Süden durch die Weiperzer Straße. Die westliche Grenze bildet der Flutgraben des Herschbrünnchens und die östliche ist der die Ortschaft, mit der Bezeichnung Im Dorf.

Dieses Flurareal ist entlang des Sannerzer Straße bebaut, der südliche Teil ist Wiese.

Die Namensdeutung siehe Hofwiesen Flur 15.

 

Die Scheuerwiese – schaoeerwiese –

Die westliche Grenze dieses Flurstückes bildet der Flutgraben des Herschbrünnchens, im Norden lehnt es sich an das Areal In der Au an und springt dann in Höhe des Anwesens Au-Gärtner zur Kinzig und folgt dieser bis zur Ortsgrenze. Die Ostgrenze ist das Flurstück Im Dorf, mit den Anwesen Kasse und Hainbuch. Entlang der Sannerzer Straße ist diese Fläche bebaut. Der Name leitet sich sehr wahrscheinlich von Scheune ab. Da es früher freie Fläche war könnte es sein, dass hier einige einzelne Heuschober Standen.

 

Die Kirchäcker – kirchegger -

Die nördliche Grenze bildet die Weiperzer Straße bis zu dem Feldweg, der zum Herschbrünnchen führt. Hier verläuft dann die Grenze die Straßenböschung hoch bis zur nächsten Feldwegekreuzung und geht dann im rechten Winkel in Richtung Dorf, zur Grünebergstraße.

Der Name ist eindeutig, die Fläche gehörte der Kirche.

An der Weiperzer Straße, bis zu dem Abzweig des Asphaltierten Feldweges, ist dieses Flurstück bebaut.

 

In der Armesbach – in de Oameschboch –

Hier handelt es sich um eine Restfläche zu dem Flurstück in Flur 11. Die Grenze dieser Restfläche geht von dem Asphaltierten Feldweg nach Westen zu dem nächste unbefestigten Weg und von dem Feldweg oberhalb der Straßenböschung bis zur Flur 11.

Alle weiteren Ausführungen siehe Flur 11.

 

Der grüne Berg – de grüne barch –

Dieses Flurstück reicht von der Landesstraße nach Breunings und dem Ortsweg Rhönblick im Osten bis zur Grünebergstraße im Westen. Dieser Ortsweg geht außerhalb der geschlossenen Ortschaft in einen Feldweg über. Im Norden grenzt es an die Ortslage Flur 14 und im Süden an den Feldweg, der von der Landesstraße nach Breunings aus gerade zu dem Flurstück In der Armesbach führt.

Das Flurstück im vorderen Teil, von der Kreuzung Breunigser Straße / Rhönblick ist durch die Familie Röll (Oenner Röll) bebaut.

Außerdem steht der Name und das Anwesen der Familie Fluhr für dieses Flurstück.

Karte zu diesem Flurstück siehe Flur 13

 

Lehrer Hans Egelhardt führt hierzu aus:

Nach dem roden eines Waldstückes bezeichnete man früher den später grün angeflognenen Platz schlechthin als „ das Grün“. Unser Grüneberg ist gleich ein durch Holzschlag gerodetes Flurstück, dessen Unterholz und das alljährlich neu ausschlagende Stockholz weggeschnitten wurde und so ist der Name Grüneberg entstanden und der Berg selbst zum Hut- oder Weideberg geworden und ist es lange Zeit auch geblieben, bis schließlich das weite Gebiet durch eine intensive Bodenbearbeitung zum heutigen Artland geworden ist.

Bei dieser Gelegenheit sei noch darauf hin gewiesen, dass vermutlich schon vor der Ablösung der Viehwirtschaft durch den Ackerbau unser Grüneberg ein Weide oder Huteberg war, als noch allgemein die Waldweide bestand. An diese Zeit erinnert unsere älteste Straße, die Wassergasse. Ihr Name hat aber mit Wasser nichts zu tun, sondern geht auf den uralten Flurnamen „ass“ gleich Weideplatz zurück, der in Zusammensetzung als „Wass“ oder „Was“ vorkommt. Wassenberg gleich Weideberg, Wasen gleich Rasen. Der ursprüngliche Name war also nicht Wassergasse, sondern Wassengasse, d.h. Gasse, die zum Wassen oder Wasen, gleich Weideplatz oder Rasen führt. Mit der Ablösung der Weidewirtschaft durch den Ackerbau hörte nach und nach auch die Waldweide auf. Dadurch verlor die Wassengasse ihre Grundbedeutung, ihren Sinn. Als daher das Wort Wassen allmählich aus dem Sprachgebrauch schwand, und die nachfolgenden Generationen sich unter diesem Wort nichts Rechtes mehr vorstellen konnten, suchten sie dafür ein ähnlich klingendes Wort und verfielen, im Hinblick auf die bei Gewitterregen abfließende Wassermenge, auf den Namen Wassergasse. Es könnte aber auch einfach nur eine Lautverschiebung sein.

Zusatz: In diesem Zusammenhang sei auf das Volksfest Stuttgarter Wasen hingewiesen.

 

Am grünen Berg – om grüne barch –

Am grunerberg 1597, am grünen berg 1732.

Quellen: Staatsarchiv Marburg, alte Sterbfritzer Flurkarten.

Dieses Flurstück reicht von der Grünebergstraße und dann Feldweg bis zu dem aphaltierten Feldweg, der diese Fläche und das Flurstück In der Armesbach trennt. Im Norden bildet die Grenze das Flurstück Die Kirchäcker und im Süden der Feldweg, der Schnurgerade von der Landesstraße nach Breunings zu dem asphaltierten Weg an der Armesbach führt.

Diese Fläche ist komplett Ackerland.

 

Am Krummfurchenacker – krommfurcheacker –

Dieses Flurstück reicht von der Breuningser Straße bis zu dem Feldweg, der von der Grünebergstraße kommt, schließt im Norden an die Fläche Der grüne Berg an und stößt im Süden an die Flur 11.

Zu dem Namen gibt es keine Deutung, vermutlich hat hier ein Landwirt nicht sauber gearbeitet und wie es früher durchaus üblich war, hat man dieser Fläche eben einen solchen Namen gegeben.

Die Karte zu diesem Flurstück siehe Flur 10.

 

Flur 14

Bei der dieser Flur handelt es sich um Ortslage und sie heißt auch Im Dorf.

Die westliche Grenze bilden die Ortswege Alte Schlüchterner Straße, Westend, Kirchstraße, Weiperzer Straße und Grünebergstraße. Sie folgt dann dem Flurstück Grüner Berg bis zu dem Ortsweg Rhönblick, führt dann der Weiperzer Straße entlang bis zur Wassergasse, nimmt diese auf bis zur Raiffeisenstraße und folgt dieser bis zum Verbindungsweg (Zwischen Kirsche Will und Lohmann) zur Schlüchterner Straße. Hier geht die Grenze entlang der Schlüchterner Straße bis zur Kreuzung Schlüchterner Straße / Alte Schlüchterner Straße. (Berkel und Lila Haus)

 

Diese Karte von 1935 zeigt Flur 14. Flurst. sind keine vorhanden.

 

Flur 15

Bei dieser Fläche handelt es sich um Ortslage und sie heißt auch Im Dorf.

Die südliche Grenze der Ortsweg Rhönblick, von der Landesstraße nach Breunings bis zum Ortsverbindungsweg nach Weiperz. Sie folgt dann dieser Straße nach Westen bis zur Wassergasse und nimmt diese auf bis zur Raiffeisenstraße. Nun läuft die Grenze wieder nach Osten und über den Verbindungsweg Raiffeisenstr. / Schlüchterner Str. zur Schlüchterner Straße. Die Grenze folgt dieser Straße nach Osten, schwenkt dann auf die Landesstraße nach Oberzell (Weinstraße) ein und führt bis zur Bahnlinie. Hier geht sie der Bahnlinie entlang bis zu dem Anwesen Alois Krack, quert die Brückenauer Straße zur Landesstraße nach Breunings und folgt dieser bis zum Ausgangspunkt.

 

Diese Karte von 1935 zeigt Flur 15. Flurst.: Die Hofwiesen.

 

 

Die Hofwiesen

Diese Fläche liegt oberhalb der Raiffeisenstraße und reicht bis zu dem Verbindungsweg Raiffeisenstr. / Schlüchterner Str. und gehört im jeweils zu den Anwesen, die in diesem Bereich entlang der Weiperzer Straße liegen.

 

Lehrer Hans Engelhardt führt hierzu aus:

Das Bestimmungswort Hof bezieht sich auf den ehemaligen alten fuldischen Lehnhof der Herren von Sterbfritz. Ihr Adelssitz umfasste das weite Geviert zwischen der Breuningser und der Weiperzer Straße einerseits und der Raiffeisenstraße andererseits, das heute unter dem Namen „Im Hof“ bekannt ist. Während ein Teil der sogenannten Hofwiesen das Schloss nach Norden und Westen umgab, lagen die Hofäcker im Süden am Grüneberg und nahmen den weiten Raum zwischen der Breuningser Straße und der Armesbach ein.

 

Flur 16

Hier handelt es sich um den Ortsteil, der südlich der Landesstraße nach Breunings und der Brückenauer Straße liegt. Die östlich Grenze bildet die Kinzig und führt dann in einem weiten Bogen über den Ortsweg Am Ärztehaus zu dem Ortsweg Zur Steinfirst und hier wieder zurück zur Landesstraße nach Breunings. Hier schließt sie auch den nördlichen Teil des Flurstückes Am Lötzental und östlichen Teil des Flurstückes Das Hungerstück ein. Unterhalb des Hungerstückes liegt um das Anwesen Dorn das Aspen, welches nicht separat als Flurstück ausgewiesen ist, im weiteren Fortgang aber eine Deutung erfährt.

 

Diese Karte von 1935 zeigt Flur 16. Flurst.: Auf dem Lötzental, Das Hungerstück

 

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Am Lötzental – loetzetoal –

Hier handelt es sich um eine kleine Restfläche des Flurstückes aus Flur 10. Es führt entlang des Ortsweges Am Ärztehaus und ist über die ganze Länge bis zu dem Ortsweg Zur Steinfirst bebaut. Die Karte und weitere Ausführungen hierzu siehe Flur 10.

 

Das Hungerstück – hongerschtoeck –

Es handelt sich hier um eine Fläche, die in Flur 10 beschrieben wurde. In Flur 10 liegt das Areal oberhalb des Ortsweges Zur Steinfirst, also Richtung Feld, hier liegt es unterhalb des Ortsweges. Diese Teilfläche ist entlang des Weges auf die gesamte Länge bebaut.

Die Karte und weitere Ausführungen hierzu siehe Flur 10.

 

Im Aspen – im oaspe –

Diese kleine Fläche liegt unterhalb des Hungerstückes und lehnt sich an das Flurstück Am Lötzental an. Es handelt sich um den Bereich um das Anwesen Fritz Dorn. Sein Opa war der „Oaspe Fritz“.

 

Lehrer Hans Engelhardt führt hierzu aus:

Der Aspen war ursprünglich eine Randsiedlung unseres Dorfes westlich der heutigen Einfahrt zum Tunnel. Im Jahre 1895 zählte sie 25 Häuser mit 149 Bewohnern, heute liegt sie innerhalb unseres Ortes.

Der Name Aspen ist sehr alt und lässt darauf schließen, dass er im Sprachgebrauch der Jahrhunderte sich abschliff und vermutlich früher einmal anders lautete. Deshalb sind sich unsere Orts-und Flurnamenforscher in der Deutung dieses Namens auch nicht einig. Die meisten von ihnen leiten den Namen von dem althochdeutschen wort „aspa“, also von der früher sehr häufig vorkommenden Espe, auch Zitterpappel genannt, ab, die mitunter eine Höhe von 50 bis 60 m erreichte und aus deren weichen Holz fleißige Heimarbeiter Löffel, Holzschuhe, Backtröge Metzgermollen u. ä. schnitzten. Andere Forscher führen den Namen auf das sehr alte Wort „0span“ zurück, was so viel wie Gemeindeweide vor dem Dorf bedeutet. Auf solchen Weiden wurde das Großvieh „gespannt“ (gekoppelt), also an den Vorderbeinen durch Schlaufen gehemmt, damit es im nahen Kulturland keinen Schaden anrichte.

Einige wenige Namensforscher jedoch glauben, dass die Deutung des Flurnamens „Aspe“ auf anderem Gebiet liege. Sie sind der Meinung, dass im Bestimmungswort „As“ früher einmal der Nasallaut „n“ vorhanden war und der Flurname ursprünglich „Anspann“ ( anspan – aspan – aspen) hieß, aber nicht im Sinn von gewöhnlichen Vorspanndiensten, sondern als Ablöse im Rahmen des Großverkehrs während der Jahrhunderte des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit. Es ist heute noch wenig bekannt, dass gerade unser Ort den Schnittpunkt zweier alter Handelswege bildete, deren einer von Norden kommend, südwärts in die Mainlande führte und demnach eigentlich „Wäingstraße“ (Wagenstraße) hieß, über die Breite First lief und schließlich bei Fulda beziehungsweise Vacha in die alte Handelsstraße nach Leipzig einmündete.

Über den Verkehr auf diesen Straßen liegen zwar keine Berichte vor, wenn man aber bedenkt, dass schon im Jahre 1353 in Sterbfritz Zoll erhoben wurde, im Jahre 1357 an der Straßengabelung in der Nähe der Jossamündung ebenfalls eine Zollstelle bestand und auch Altengronau ein Zollhaus besaß, dann lassen solche Vorkehrungen auf einen regen Verkehr schließen, der einstmals unsere Gegend durchlief. Die Länge des Weges und die Holprigkeit der Straßen brachten es mit sich, dass an gewissen Stellen der langen Route Ruhepunkte oder Ablösestationen eingerichtet wurden, an denen man ausruhte, frische Pferde „anspannen“ konnte.

 

Flur 17

Im Westen und Süden bildet die Landesstraße nach Mottgers (Brückenauer Straße) die Grenze, im Norden von der Kreuzung W. Gerst gerade über die Bahnlinie zur Ziegelgasse und führt dann über den ehemaligen Hohlweg auf den Ortsverbindungsweg nach Weichersbach. Im Osten sind es die Flurstücke In der Walbersbach und Am Schwarzenfelser Weg.

Diese Flur beinhaltet das Areal der Bahnlinie und vier Flurstücke.

 

Diese alte Karte von 1836 zeigt das Oberdorf. Es gut zu erkennen, dass die Ziegelgasse vor dem Bahnbau geradeaus verlief und an der Kreuzung Brückenauer Straße / Landesstraße nach Breunings (de Saoeplatz) anschloss. Die daran liegenden Häuser, Blum Leonard, Schmidts Iris, und Hartmann wurden dann an anderer Stelle wieder aufgebaut.

 

Diese Karte von 1935 zeigt Flur 17. Flurst.: An der Eisenbahn, Auf der Streiteller, In der Walbersbach, Am Schwarzenfelser Weg, Am Maidbrunnacker.

 

 

Die Bahnlinie

Die Bahnlinie wird flankiert von der Kinzig im Westen und der Bahnhofstraße im Osten, im Norden die Ziegelgasselinie zur Kreuzung bei W. Gerst (Saoeplatz) und im Süden der ehemalige Bahnübergang (Schranke), die Brückenauer Straße.

 

Auf der Streiteller – of de streiteller –

Dieses Flurstück grenzt im Westen an die Bahnhofstraße, im Osten an die Bauplätze gegenüber der Dreschhalle, im Norden an die Ziegelgasse und im Süden an den Flutgraben, der von der Walbersbach in Richtung Bahnhofstraße fließt. Entlang der Bahnhofstraße und der Ziegelgasse (gegenüber von Rohm und Werner) ist das Flurstück bebaut.

 

Lehrer Hans Engelhardt führt hierzu aus:

Heute ist dieser Flurteil bebaute Fläche. Als Eller lag er früher beiderseits des Unterlaufes der Walbersbach. Wenn der Name wirklich etwas mit Streit zu tun hatte, könnte es sich nur um einen Besitz- oder Grenzstreit gehandelt haben, deren Schiedsspruch sich bisweilen sehr lange hinauszögerte, so dass inzwischen das umstrittene Gebiet den Beinamen Streiteller erhielt. Das der Name Streiteller durch Umdeutung mittels Lautwandels aus Strutheller hervorgegangen sein kann, bezweifele ich, da es in unserer Gemarkung bereits zwei solche Flurnamen gibt, die Struth und den Struthweg.

Anmerkung:

Strutheller kommt einer plausibelen Namensdeutung sehr nahe. Steht doch der Name Struth für sumpfiges Heckengelände und Eller für einen nährstoffarmen Boden. Die Fortführung der Streiteller sind die Foortäcker und die Foortwiesen. Beide Flurstücke leiten sich von Furt ab, wie wir später noch lesen werden, so dass das Areal zumindest entlang der Bahntrasse und des Wolberflutgrabens sumpfigen, also saueren Boden aufwies. Solche Art Böden sind nicht sehr fruchtbar, so dass die Bezeichnung Eller auch zutreffen würde. Das aus Strutheller im Zuge der Lautverschiebung dann Streiteller wurde ist nicht so abwegig.

 

In der walbersbach – walwerschboch –

Hier handelt es sich um eine Restfläche zwischen dem Ortsverbindungsweg nach Weichersbach und dem Walbersbachflutgraben. Im Westen grenzt die Fläche an die Feldstraße an und im Osten geht sie in die Hauptfläche Walbersbach über.

Weitere Ausführungen hierzu siehe Flur 7.

 

Am Maidbrunnacker – maidbroenns egger –

Das ist das bei den Maidbrunnäcker schon angesprochene Flurstück, das sich im Zuge des Straßenbaues nach Mottgers halbierte. Hierzu siehe Flur 10.

Dieses Flurstück liegt links der Brückenauer Straße und reicht bis an den parallel verlaufenden Flutgraben Walbersbach. Im Westen grenzt es an das Anwesen Sperzel (Spitzmerxe) und führt über die Feldstraße, beiderseits des Ortsweges Maidbrunnstraße, bis zu dem Flurstück Am Schwarzenfelser Weg. (siehe Flur 7)

Weitere Ausführungen zur Namensdeutung siehe Flur 10.

Anmerkung.

Dieser Ortsbereich wird im Volksmund auch Wiener Spitz genannt. An dem Bau des Bahntunnels waren seinerzeit viele Arbeiter aus Österreich beteiligt. Ihr Wohnlager lag im Bereich des Flurstückes Maidbrunnacker, welches damals noch nicht bebaut war. Da dieses Wohnlager einen Namen brauchte, war die Bezeichnung Wiener Spitz geboren.

 

Am Schwarzenfelser Weg – schweoarzefelscher wech –

Auch hier handelt es sich um eine Restfläche des in Flur 7 genannten Flurstückes. Es ist praktisch die Fortführung des Maidbrunnackers und geht dann in Flur 7 in die Hauptfläche des Flurstückes Am Schwarzenfelser Weg über.

 

Flur 18

Diese Flur ist komplett Ortslage, beinhaltet aber dennoch drei Flurstücke.

Es reicht von der Linie Ziegelgasse / Kreuzung W. Gerst, entlang Grenze Bahnlinie / Bebauung bis zur Bahnunterführung, folgt dann der Icasstraße und nimmt an der nächsten Kreuzung den Seemeweg auf. Die Grenze geht entlang dieses Weges bis zur Erbachstraße, folgt dann dieser, quert die Weinstraße (Landesstraße nach Oberzell) und führt über den Ortsweg „Im Eichfeld“ zurück zur Ziegelgasse.

 

Diese Karte von 1935 zeigt Flur 18. Flurst.: An der Eisenbahn, Die Foortwiesen, Der Foortacker.

 

 

An der Eisenbahn – oun de eiseboh –

Dieses Flurstück reicht von der Ziegelgasselinie im Süden bis an den Seemebach im Norden und wird von der Bahnhofstraße und der Bebauung entlang der Eisenbahn (siehe Flur 15) flankiert. Es beinhaltet den Bahnhof, gegenüber der Kreuzung Weinstraße / Bahnhofstraße, den einzelnen Bahnsteigen, der Verladestraße und dem Gütergleis.

Es kann davon ausgegangen werden, dass hier früher ein sanft abfallendes Gelände vorlag und im Zuge des Bahnbaues, um eine ebene Trasse zu bekommen, an den angrenzenden Anwesen Krack, Merx und Hartmann eine Böschung entstand. Es ist auch gut zu erkennen, dass diese Böschung in Richtung Bahnunterführung verläuft und sich hinter dem Anwesen Gärtner fortsetzt.

 

Die Foortäcker – furtegger –

Dieses Flurstück beinhaltet die Anwesen Rohm und Werner und Krack (ehemalige Ampullenfabrik). Hier kann man schön erkennen, dass der bei der Eisenbahn angesprochene Hang sich über dieses Flurstück fortsetzt.

Namensdeutung siehe nächstes Flurstück Die Foortwiesen

 

Die Foortwiesen –die furtwiese –

Diese Fläche liegt zwischen Weinstraße und Seemeweg und grenzt im Süden an die Icasstraße und im Norden an den Ortsweg Erbachstraße. An der Icasstraße und dem Erbachstraße ist das Areal bebaut, in der Mitte liegt das Anwesen Lohmann.

Entlang der Weinstraße fließt der Seemebach, der dann an der Kreuzung Schlüchtener Straße und Weinstraße in die Kinzig mündet.

 

Lehrer Hans Engelhardt führt hierzu aus:

Das Bestimmungswort „Foort“ deutet auf Furt hin, wo ein Viehtrieb- und Fahrweg das fließende Gewässer (hier der Seemebach) querte. Während die Foortäcker das Gebiet von der heutigen Bahnunterführung bis zum Areal der Seifenfabrik im Osten umfassten, waren die Foortwiesen mehr nördlich der Furt zu finden. Sie nahmen den Raum zwischen dem Seemeweg und der heutigen Oberzeller Straße ein und reichten von der Furt bis zur Bergstraße [heute Erbachstraße]. Einfacher gesagt, sie umfassten das Gebiet, das heute in der Hauptsache Lohmannscher Besitz ist.

 

Flur 19

Diese Flur wird von den Straßen Bahnhofstraße im Osten, Brückenauer- und Schlüchternerstraße im Süden und der Lagerplatzstraße im Westen eingefasst. Im Norden bildet die Bahntrasse die Grenze.

 

An der Eisenbahn – on de eiseboh –

Hier handelt es sich um die Fortsetzung des Flurstückes aus Flur 18. Es ist ein kleines Stück Bahnlinie und reicht von der Untertunnelung bis zur Kreuzung Icasstraße / Seemeweg, welche auch gleich die nordöstliche Grenze darstellt.

 

Diese Karte von 1935 zeigt Flur 19. Flurst.: An der Eisenbahn, Im Vögelsgraben, Die Mühläcker, Friedhof (alt), Die Schieferäcker.

 

 

Im Vögelsgraben – im vogelsgroawe –

Dieses Flurstück beinhaltet die beiden Anwesen Tkoczyk und Bäckerei Mack.

In diesem Flurstück ist auch das Vögelsbrünnchen zu finden.

 

Lehrer Hans Engelhardt führt hierzu aus:

Das Vögelsbrünnchen liegt mitten in unserem Dorf. Wer es früher aufsuchen wollte, musste durch die Rödersche Schmiede in das Gartengelände gehen. Dort floss es, seit beim Bahnbau und der Kanalisierung der Seemebach verrohrt worden war, in der Nähe der Stützmauer aus einem Quellrohr lustig weiter. Wie bereits sein Name andeutet, bildete es ursprünglich eine Vogeltränke, wurde aber wegen der Frische und des Wohlgeschmacks seines Wassers auch von Menschen gern besucht. Gar mancher Familienvater ließ sich in der „guten alten Zeit“ während der heißen Sommermonate nach des Tages Last und Mühe dort einen frischen Labetrank in der hölzernen Lippe holen. Inzwischen ist bei einer neuen Verrohrung des Seemebaches auch das Vögelsbrünnchen weitergeleitet worden und zwar in den Hof der Schmiede, wo es mit seinem Wasser einen Trog speiste und dann weiter von dem verrohrten Seemebach aufgenommen wurde.

 

Die Mühläcker – muellegger –

Dieses Flurstück reicht von der Bahnlinie bis zu dem alten Friedhof, im Süden stößt es an den Flurstücksteil 'Im Dorf' und im Nordwesten an den ehemaligen Lagerplatz der Firma Knothe.

Dieses Areal ist komplett bebaut und durch den Ortsweg „Im Dornbusch“ erschlossen.

Zur Namensdeutung siehe Flur 12 Das Müllerfeld und Die Mühlwiesen.

 

Friedhof (alt)

Der Friedhof grenzt im Süden an die Mühläcker und wird ansonsten von der Lagerplatzstraße umschlungen.

 

Die Schieferäcker – schieweregger –

Der schiffer acker 1597,

Quelle: Staatsarchiv Marburg, alte Flurkarte der Gemeinde Sterbfritz,

Dieses Flurstück ist die Fortführung der Mühläckerfläche, entlang der Bahnlinie bis zu dem Peter Fechter Weg. Es handelt sich hier um den früheren Baustoffelagerplatz der Firma Knothe. Heute ist das gesamte Gebiet bebaut.

Früher wurde in diesem Areal Ton abgebaut. Der über der Bahn gelegene Teil in Flur 20, heute Parkplatz der Fauretia, wurde auch Tongrube genannt, so dass der Name sich durchaus von dem dort anstehenden Ton, oder Tonschiefer, ableiten lässt.

 

Flur 20

Schieferäcker – schieweregger

Hier handelt es sich um eine Restfläche zu dem Areal in Flur 19. Diese Fläche liegt nördlich der Bahnlinie und reicht zu dem Werksgelände. Im Westen bildet die Grenze die Fortsetzung des Ortsweges jenseits der Bahnlinie und im Osten die Icasstraße.

Weitere Ausführungen siehe Schieferäcker Flur 19.

 

In der Lenk - in de lenk

Bey der Lentz 1597, in der Lenck 1597,

Quelle: Staatsarchiv Marburg, alte Flurkarte von Sterbfritz,

Dieses Flurstück wird von dem zuvor beschriebenen Feldweg und der Icasstraße flankiert. Die Icasstraße wird mit Beginn des Werkgeländes zur Werksstraße. Das gesamte Flurstück ist heute Werksgelände der Fauretia.

Der Name lässt sich aus dem Mittelhochdeutschen ableiten und heißt so viel wie geneigtes Gelände.

 

Diese Karte von 1935 zeigt Flur 20. Flurst.: Die Deiäcker, Die Seemenäcker, Der Hebegraben, Das Eichfeld, Der Erzbusch, Im Graben, Die Erzwiese, Die Prüggerwiese, Die Eichwiese, In der Seeme, Im Erloch, In der Lenk, Die Seemenäcker, Die Schieferäcker.

 

 

Die Seemenäcker – die seemeegger –

Dieses Flurstück liegt zwischen der Icas- und der Erbachstraße, im Süden geht es bergan bis zu dem Werksgelände der Fauretia. In der unteren Ecke zur Erbachstraße liegt der ehemalige REWE-Markt. Im weiteren Verlauf bergan werden die beiden flankierenden Straßen durch die Karlsbader Straße und der Albert-Schweitzer-Straße verbunden. Beide Straßen sind beidseitig bebaut, so dass nach der Bebauung der Albert-Schweitzer-Straße mit dem Werksgelände das Flurstück endet und der links neben der Erbachstraße gelegene Teil des Flurstückes Im Erlloch beginnt.

 

Im Erloch

Dieses Flurstück ist die Fortführung der Parzelle Seemenäcker bis zur Lagerplatzstraße und rechts der Erbachstraße, von dem Seemeweg beginnend, flankiert von dem Feldweg hinter dem Anwesen Hohmann, soweit, bis sich der Feldweg nach Nordosten wendet. Dieses Areal stößt dann an das Flurstück Die Deiäcker an.

 

Lehrer Hans Engelhardt führt hierzu aus:

Dieser Flurteil liegt östlich unserer Schuhfabrik und der verlängerten Icasstraße (zum Langenberg). Sein Name besteht aus dem Bestimmungswort „Erl..“ ( ahd. Erlila, erla; mdh. Erle= Erle) und dem Grundwort „…loch“ ( ahd. Und mhd. „loh“ = Gehölz mit lichten Stellen und Graswuchs.) man könnte somit den Namen „ Erloch“ ( Erloh) deuten als ein größeres Gelände, das mit Erlengebüsch bewachsen bzw. ein lichtes Erlengehölz darstellte, in dem auch Grasflächen vorhanden waren, so dass es vermutlich früher als sogenannte „Waldweide“ Verwendung fand.

 

Die Deiäcker – deiegger –

Dieses Flurstück ist die Fortführung der Parzelle Erloch rechts neben der Erbachstraße und reicht bis zur Lagerplatzstraße. Im Norden endet es an dem Feldweg unterhalb des Tennisplatzes (künftig Langebergweg genannt) und im Osten grenzt es an den Feldweg, der hinter dem Anwesen Hohmann in einem Bogen zur Mittelpunktschule führt. Dieser Weg trennt auch die Flurstücke Erloch und Deiäcker von dem Flurstück die Seemenäcker.

 

Lehrer Hans Engelhardt führt hierzu aus:

Sie liegen westlich des Areals unserer Mittelpunkschule. Auch sie sind heute kein Ackerland mehr, sondern reines Wiesengelände. Der Name kommt zum Teil aus dem Lateinischen. Das Bestimmungswort „Dei“ ist der 2. Fall von Deus = Gott. Danach müsste der Name also „Gottesäcker“ heißen. In unserem Falle sollte damit jedoch nicht ein Friedhof gemeint sein, sondern lediglich das Eigentum der Kirche.

 

Die Seemenäcker – seemeegger –

Dieses Flurstück liegt entlang des Seemenweges und reicht von dem Feldweg hinter dem Anwesen Hohmann bis zur Langebergstraße. Im Westen grenzt es an die Flurstücke Erloch und Deiäcker an. Dieses Areal ist, bis auf etwas Grünland im Süden und im Norden, Schulgrundstück.

 

Lehrer Hans Engelhardt führt hierzu aus:

Die Seeme ist ein Sumpfgebiet am nördlichen Ortsrand zwischen dem Seemenbach und dem Seemenweg. Von ihr hat das Ackerland jenseits des Seemenweges seinen Namen erhalten. Es ist heute zum großen Teil bebaute Fläche und umfasst das Gelände der Mittelpunktschule.

 

In der Seeme - in de seeme -

Dieses Flurstück beginnt an der Erbachstraße, führt entlang des Seemenweges bis zu dem Feldweg unterhalb des Kindergartens. An der nordöstlichen Seite bildet die Grenze die Weinstraße, bis in Höhe des Weihers Simon, springt dann nahezu im rechten Winkel bis zu dem Flutgraben, der parallel zur Weinstraße verläuft und folgt diesem für ca. 100m. die östliche Grenze bildet das Flurstück die Eichwiesen und im Norden der schon zuvor angesprochene Feldweg unterhalb des Kindergartens.

Zur Namensdeutung kann keine Aussage gemacht werden.

Dieses Areal ist entlang des Seemenweges bebaut. An der Erbachstraße befindet sich der Bauhof, dann folgt der Holzplatz der Firma Hohmann und in der weiteren Folge Wohnbebauung.

 

Der Hebengraben – haewegroawe –

Am Häbergraben 1597, im Häbergraben 1597,

Quellen: Staatsarchiv Marburg, alte Flurkarten der Gem. Sterbfritz.

Dieses Flurstück ist die Fortführung des Areals in der Seeme, führt entlang des Seemenweges und endet an dem Feldweg, welcher schon die nördliche Grenze Deiäcker und Seemenäcker bildet. Dieser Feldweg verläuft in westöstlicher Richtung am Fuße des Langen Berges und führt von der Kreuzung mit der Lagerplatzstraße (Fauretia) geradewegs bis zum Eichelgärtchen, künftig Langebergweg genannt. Dieser Weg bildet auch für den Hebegraben die nördliche Grenze, bis zu de dem ersten Feldweg, der in südlicher Richtung bis zur Weinstraße führt. In dieses Areal ist ein Teil des Flurstückes im Eichfeld eingelagert.

Das Flurstück ist entlang des Seemenweges bebaut.

Zur Namensdeutung kann keine Aussage gemacht werden.

 

Das Eichfeld – aichfeld –

Im Eichfeld 1732,

Quellen: Staatsarchiv Marburg, alte Flurkarten der Gem. Sterbfritz.

Dieses Flurstück wird im Westen und ein Teil im Norden, bis zu dem ersten Feldweg, von dem Hebengraben eingerahmt. Die Grenze folgt dann diesem Feldweg bis zu dem Langebergweg, führt dann an diesem entlang bis zu dem zweiten Feldweg, welcher nach Süden führt und an der Weinstraße anschließt. Im Süden bildet die Grenze der Kindergartenfeldweg und führt gerade hoch, parallel zu dem dort befindlichen Flutgraben zu dem zuvor beschriebenen Querweg zur Weinstraße.

Zur Namensdeutung siehe Flur 6.

 

Die Eichwiesen – aichwiese –

Eichwiesengrund 1732,

Quellen: Staatsarchiv Marburg, alte Flurkarten der Gem. Sterbfritz.

Dieses Flurstück wird im Süden von der Weinstraße und im Norden von dem Kindergartenfeldweg flankiert. Im Westen ist es die Fortsetzung des Flurstückes in der Seeme und im Osten stößt es an den Querweg Langebergweg / Weinstraße.

Die Hauptflächen dieses Flurstückes liegen in Flur 4.

Zur Namensdeutung und weitere Ausführungen siehe Flur 4.

 

Die Erzwiese

Dieses Flurstück liegt südlich des Eichfeldes und ist in seiner Breite die Verlängerung der Eichwiesen, bis zu dem Querweg Langebergweg / Weinstraße.

Zur Namensdeutung siehe Flurstück Am Erzbusch.

 

Die Prüggerwiese, auch Brücke-Wiese

Bey der Bruger wießen 1597,

Quellen: Staatsarchiv Marburg, alte Flurkarten der Gem. Sterbfritz.

Dieses Flurstück ist ein schmaler Wiesenstreifen entlang der Weinstraße und führt bis zu dem Querweg Langebergweg / Weinstraße. Man kann auch sagen, es folgt dem Flutgraben, welcher parallel der Weinstraße verläuft.

Zur Namensdeutung kann gesagt werden, dass der Flurname, hauptsächlich der Alternativname, auf eine Brücke oder Überbrückung des von Flutgräben durchzogenen Flurstückes zu dem nördlichen, höher gelegenen Areal der Erzwiese hinweist.

 

Im Graben – im groawe –

Dieses Flurstück liegt zwischen Erzwiese und Prüggerwiese. Es beginnt ziemlich Spitz an dem ersten Querweg Langebergweg / Weinstraße, wird dann breiter, führt eine Strecke an dem Flutgraben entlang und endet an dem Zweiten Querweg Langebergweg / Weinstraße.

Der Name leitet sich von der dortigen topografischen Begebenheit ab. Das Tal kommt von den Eichwiesen, verengt sich dann zwischen Erzwiese und Prüggerwiese zu einem Graben und weitet sich im Areal des Erzbusches wieder auf. Der Graben ist, wie das ganze Tal, Wiesengelände.

 

Am Erzbusch

Der Ertz Busch 1732, Der Ertzbusch vgl. ERETSBUSCH 1732.

Im Erettsbusch vgl. Erzbusch 1585,

Quellen: Staatsarchiv Marburg, alte Flurkarten der Gem. Sterbfritz.

Das Flurstück liegt zwischen Langebergweg und Weinstraße und dem zweiten und dritten Querweg zwischen den beiden Straßen.

Es handelt sich hier um eine Teilfläche und die Fortführung des Flurstückes aus Flur 4.

Zur Namensdeutung und weitere Ausführungen siehe Flur 4.

 

Flur 21

Diese Flur reicht von der Gemarkung Ramholz (Firstweg Lange Berg) im Norden bis zu dem Langebergweg im Süden. Dieser Weg beginnt an der Landesstraße nach Oberzell am Fuße der Steffenskuppe, führt am Erzbusch, der Erzwiese (Eichelgärtchen), am Hebegraben, unterhalb des Tennisplatzes bis zur Kreuzung Wedelstraße. Hier führt die Grenze dann geradeaus über den Grasweg bis zur Hütte Simon und weiter bis in die Gemarkung Ramholz. Im Südwesten bildet die Grenze die Kreuzung der Feldwege an der Hütte Simon und im Osten der Feldweg, entlang der Erzwiese (Eichegärtchen und Bärengraben).

 

Diese Karte von 1936 zeigt Flur21. Flurst.: Der lange Berg, Im Hebegraben, Am Tränktrog, Die Nickerswiesen.

 

 

 

Der Lange Berg – lange barch –

Der Langeberg 1732, untig dem Langenberg gelegen 1732,

Quellen: Staatsarchiv Marburg, alte Flurkarten der Gem. Sterbfritz.

Dieses Flurstück beginnt an der südwestlichen Flurgrenze, nimmt dann die Gemarkungsgrenze der Gem. Ramholz auf (Firstweg) und folgt dieser bis zur Wedelstraße. Nun geht es wieder nach Südwesten in Richtung Dorf, oberhalb des Schwimmbades vorbei, bis zur Kreuzung mit dem Langebergweg. Von hier geht es zurück zur Lagerplatzstraße.

Zur Namensdeutung kann gesagt werden, dass er sich von seiner Lage ableiten lässt. Er führt praktisch vom Senseberg bis zur Sannerzer Gemarkung, so dass der Name Lange Berg sicher zutreffend ist. Die Vögelshütte liegt am Fuße des Langen Berges und ist bei der Neuaufstellung der Fluren 1935 diesem Flurstück wohl zugeordnet worden.

 

Lehrer Hans Engelhardt führt hierzu aus:

Diesen anonymen Bergnamen hört man hie und da noch von der alten Generation. Alte Männer und Frauen berichten, dass der Berg früher unbewaldet war und dass am Sterbfritzer Südhang bis hinauf zum Bergrücken Äcker und Wiesen lagen. Wie an anderer Stelle bereits erwähnt, zwangen in den vergangenen Notzeiten Hunger und Landmangel den „kleinen Mann“ dazu, jede Furche Land für die Ernährung der Familie nutzbar zu machen. Diese Grundstücke am Berg waren es auch, die die spätere in finanzielle Not geratenen dem benachbarten Großgrundbesitzer in Ramholz zum Kauf anboten. Restflächen fielen dann im Zuge der Flurbereinigung von 1935 an den Freiherr von Stumm. So kam es, dass um die Jahrhundertwende der langflächige kahle Berghang von dem neuen Besitzer, dem Freiherrn von Stumm aus Ramholz, aufgeforstet werden konnte.

Heute säumt ein langer dunklergrüner Streifen Nadelwald den ehemals kahlen nördlichen Horizont, und nur zwei Flurnamen, der Dallacker im Osten und der Haderwald im Westen, erinnern noch an einstige Armut und Not. Der Name Berg aber bleibt, seit die am Nordausgang unseres Dorfes von der Oberzeller Straße abzweigende Bergstraße angelegt wurde, im allgemeinen Sprachgebrauch als Straßenname erhalten. Ansonsten macht dieser lange Berg seinem Namen alle Ehre.

 

Die Nickerswiesen – neggerschwiese –

Bey der Nickerßwieß gndt. 1597,

Quellen: Staatsarchiv Marburg, alte Flurkarten der Gem. Sterbfritz.

Die Grenze dieses Flurstückes folgt im Süden dem Langebergweg, an der nächsten Kreuzung geht es im rechten Winkel hoch zum Schwimmbad, geht dann an der Grenze Bad und obere Wiese zurück zur Wedelstraße und folgt dieser zum Ausgangspunkt.

Entlang des Langebergweges lag im Westen eine Baumschule und im Osten ist der Garten des Heinr. Lohmann. Darüber liegen Schwimmbad und die Tennisplätze. Auf dem Areal der Baumschule stehen heute nur noch ein paar alte Apfelbäume. Auf der Karte kann man noch gut die einzelnen Parzellen der Äcker bzw. Wiesen erkennen.

Zur Namensdeutung siehe Flurstück Nickers-Gehaag.

 

Am Tränktrog

Diese Fläche liegt oberhalb des Schwimmbades und grenzt im Norden an Die Wedelstraße. Im Osten bildet die Grenze der Gerade Weg zum Bad. Es ist ein kleines Flurstück und wird landwirtschaftlich als Weide genutzt.

Der Name kommt wohl daher, dass früher, als der Lange Berg noch landwirtschaftlich genutzt wurde, das Vieh an einem Trog unterhalb der Wedelstraße getränkt wurde (war noch bis ca. 1960 vorh.). Die Quelle ist heute gefasst und liefert dem früheren Anwesen Simon Wasser. Zudem ist an der Grenze zum Bad eine weitere Quelle.

 

Im Hebegraben – hebegroawe –

Dieses Flurstück ist der Haupteil der Fläche aus der Flur 20. Im Westen Grenzt es an den Schwimmbadweg und im Osten an die Erzwiesen (Eichelgärtchen, Bärengraben). Die nördliche Grenze bildet die Wedelstraße und die südlich der Langebergweg.

Der Hebegraben ist teils bewaldet und teils Wiese. Zur Namensdeutung kann keine Aussage gemacht werden.

 

Flur 22

Diese Flur grenzt im Nordwesten an die Gemarkung Sannerz und im Norden an die Gemarkung Ramholz. Hier geht es im rechten Winkel den sehr steilen Weg bergab zu der Kreuzung Hütte Simon (ehemaliger Promilleweg der Jugend vom Schlappewirt nach Hause) und führt dann entlang des Langebergweges in Richtung Schule. Im Osten geht die Grenze entlang der Lagerplatzstraße bis zum Bahnübergang. Die südliche Grenze bildet die Bahntrasse.

 

Diese Karte von 1935 zeigt Flur 22. Flurst.: Die Erbach, Der Taubenküppel, Der Heegstrauch, In der Herstete, Die Küppeläcker, Die Baasthell, Am Heegstrauch, Das Müllerfeld.

 

 

 

Die Erbach – erwich –

Dieses Flurstück liegt mit einem kleinen Teil in Flur 12. Die westliche Grenze gilt allerdings auch für Flur22. Diese geht entlang der Gemarkungsgrenze Sannerz bis zur Gemarkung Ramholz im Norden. Hier nimmt die Grenze dann der sog. Langebergweg auf und folgt dieser in Richtung Südosten, bis der Weg eine Wendung nach Osten macht. Die östliche Grenze ist dort dann das Flurstück Am Heegstrauch und führt runter zu dem Feldweg, der von der Baasthell in Richtung Sannerz geht. Dieser Feldweg verläuft im weiteren Fortgang oberhalb des Müllerfeldes in einem Bogen nach Südwesten zum Ausgangspunkt zurück.

Zur Namensdeutung und weitere Ausführungen siehe Flur 12.

 

Das Müllerfeld – moellerfeld –

Dieses Flurstück ist die Fortführung des Areals aus Flur 12 und liegt jenseits der Bahnlinie. Es macht ca. 2/3 der Gesamtfläche aus. Dieses Flurstück in Flur 22 wird von dem Areal der Erbach umschlossen, im Osten grenzt es an die Baasthell und im Süden stößt es an die Bahnlinie, welche das Gesamtflurstück auch teilt. Zur Namensdeutung und weitere Ausführung siehe Flur 12.

 

Am Heegstrauch - haechschtrauch –

Der Heegstrauch 1732,

Quelle: Staatsarchiv Marburg, alte Flurkarte der Gem. Sterbfr.

Diese Fläche greift in das Flurstück Erbach ein und wird im Süden durch einen Feldweg von dem Flurstück Baasthell und im Osten von einem Feldweg von dem Flurstück Der Heegstrauch getrennt.

In der Flutkarte ist vermerkt, dass es sich hier um eine Schweinehute handelt. Dieses passt auch gut zur Namensdeutung. Heeg = Haag und leiten sich von Hecke ab. Man darf das aber nicht so wörtlich nehmen, da ein lichter Wald auch als Hecke bezeichnet wurde und wird. Das kleine Waldstück, rechts neben der Straße nach Herolz, heißt im Volksmund auch die Hecke.


Der Heegstrauch

Der Heegstrauch ist die Fortführung des Flurstückes am Heegstrauch. Es reicht nach Osten bis zu dem ersten Feldweg (Ende des Sportplatzes). Im Norden wird es von dem Langebergweg und im Süden von dem Weg zum alten Sportplatz flankiert. Die Fläche wird, abgesehen von dem Sportplatz und dem Waldkindergarten, ihrem Namen so richtig gerecht. Hecken, Kiefern, Eberesche und Apfelbäume bilden auf dem Stück eine lichte Bestockung, so dass es, wenn man es nicht mit viel Aufwand kultivieren möchte, wirklich nur als Schweinehute zu nutzen wäre.

Zur Namensdeutung siehe Am Heegstrauch.


Der Taubenküppel – dauwekuebbel –

Der taubenküpfell 1732, tauben hüpfel 1732,

Quellen: Staatsarchiv Marburg, alte Flurkarte der Gem. Strebfr.

Die nördliche Grenze dieses Areals bildet die Gemarkung Ramholz. Im Osten werden die Fluren 21 und 22 durch den Waldweg, der von der Hütte Simon steil gerade hoch zum Firstweg führt. Die anderen Seiten der Fläche werden von dem Langebergweg umfangen.

Zur Namensdeutung kann gesagt werden, dass dieser Flurstücksname auch in vielen anderen Ortschaften vorkommt. Taubenküppel heißt im Dialekt Daubeküppel. Der erste Namensteil „Daube“ kommt aus dem althochdeutschen und meint das Seitenbrett eines Holzfasses oder eines Zubers. Da früher viele Gebrauchsgegenstände, Fässer, Zuber, Kübel etc, aus Holz gefertigt wurden und das Holz hierfür ein Jahr lang an der Luft trocknen musste, könnte der „Daubeküppe“, in der Regel eine für die Landwirtschaft uninteressante Fläche, der Holzlagerplatz für die Böttcher, Küfer und Wagner gewesen sein. Diese Berufe sind heute ausgestorben und aus Daubeküppel wurde im Hochdeutschen Taubenküppel.


Die Baasthell – boosthell –

Dieses Flurstück ist eine kleine Fläche hinter der Bahnlinie und wird im Osten und Norden von dem Feldweg, der von der Bahnunterführung links in einem Bogen Richtung Sannerzer Gemarkung führt. Im Westen Stößt die Fläche an das Müllerfeld. Hier werden die beiden Flurstücke durch einen Flutgraben getrennt.

Zur Namensdeutung ist die Version von Hans Engelhardt widerlegt. Er meinte „Boosthell“ würde sich von dem Hausnamen „Degge Boaste“ ableiten lassen, was falsch ist.

Der erste Wortteil Baast ist schwierig zu fassen. In den alten Sprachen, von denen sich ja unser Hochdeutsch ableitet ist nichts zu finden.

Es könnte aber sein, dass für Baast früher Bast gemeint war. Bast ist ein Flechtmaterial und man hat es möglicherweise dort gewonnen. Es würde auch zu der Deutung der ganz in der Nähe liegenden Rosenwiesen passen. Hier wurde nämlich Flachs verarbeitet.

Der Namensteil „Hell“ bedeutet hangiges, schräges Gelände (Siehe hierzu Hellgraben). Setzt man nun beides zusammen wäre Baasthell ein schräger Hang auf dem Flecht- oder Webmaterial gewonnen wurde.


In der Herstete - harschtere –

Dieses Flurstück ist praktisch die Fortführung der Baasthell. Die nördliche Grenze ist der Weg zum alten Sportplatz, geht allerdings am Ende des Hegestrauchs in Richtung Norden auf den sog. Langebergweg und folgt diesem bis zur Kreuzung mit der Lagerplatzstraße. Hier geht die Grenze bis zum Weg zum alten Sportplatz, folgt dann diesem fast bis in die Talsohle und führt dann am Fuße des Hanges zurück zum Bahndamm. Diese Fläche wird komplett landwirtschaftlich genutzt. In der Talsohle befindet sich ein Flutgraben, der durch die Unterführung der Bahn fließt und der Kinzig zustrebt. Im unteren Bereich dieser Fläche sind Fischteiche angelegt, im oberen Bereich sind Pferdekoppeln.

Das alte Flurstück In der Obereller ist in der Karte von 1836 noch als solches ausgewiesen, wurde jedoch bei der Neuaufnahme 1935 der Herstete zugeschlagen.

Zur Namensdeutung kann keine Aussage gemacht werden.


Die Küppeläcker - kübbelegger

Dieses Flurstück beinhaltet den Hang von der Bahnlinie bis zu dem Weg zum alten Sportplatz. Im oberen Bereich, gegenüber der Firma Fauretia, also entlang der Lagerplatzstraße, ist die Fläche bebaut, der Rest ist Wiesengelände.

Die Namensdeutung ist hier relativ einfach. Das Flurstück ist ganz einfach nach seiner topographischen Lage benannt worden.


In der Lenk

Dieses Flurstück stellt die Ecke dar zwischen Bahnlinie und Lagerplatzstraße. Die westliche Grenze bilden die Küppeläcker. Es handelt sich hier um eine kleine Restfläche links der Lagerplatzstraße.

Zur Namensdeutung siehe Flur 20.

 

 

Quellen:

  1. HStAM, Karten, P II 2344 Gemarkungskarte in 18 Blättern 1836 - 1938
  2. HStAM, Karten, P II 2346 Gemarkungskarte (Ortslage) mit Berichtigung 1917 - 1939
  3. HStAM, Karten, P II 11248 Abriss der strittigen Grenze zwischen dem fuldischen Amt Sannerz und dem Hessen-Hanauischen Ämtern Altengronau und Schwarzenfels und dem Degenfeld... 1728
  4. HStAM, Karten, P II 13590 Flurkarte Sterbfritz 1730
  5. Archiv Gemeinde Sinntal Flurkarten Sterbfritz 1936
  6. Archiv Gemeinde Sinntal Chronik von Lehrer Hans Engelhardt
  7. Landesgeschichtliches Informationssystem Lagis – Hessische Flurnamen
    https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/gsearch/page/1/sn/fln?q=sterbfritz&submit=LAGIS-Suche
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