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Sterbfritzer Dorfchronik
Sterbfritzer Dorfchronik

Turnverein 1903 Sterbfritz e.V.

In der Gründungszeit unseres Vereins war der Sport eine belächelte und nebensächliche Angelegenheit, heute ist er ein wichtiger Bestandteil des Alltags. Wie Johann Heberling bereits in seinen Grußworten zum 100. Geburtstag schrieb, fasziniert die Anpassungsfähigkeit des Vereins an die Interessen unserer Gesellschaft. 

 
So sind bis heute neben dem klassischen Turnen fast alle Trendsportarten in dem TV-Programm zu finden. Möglicherweise ist eine Verlagerung vom eigentlichen Schwerpunkt Turnen zu verzeichnen, aber Teamgeist, Selbstdisziplin, Ausdauer und Präzision finden wir sowohl in den Leitsätzen des Turners (die vier F´s), als auch beim Tanzsport wieder. Der Turnverein war bereits in den 50er Jahren für seine herausragende Jugendarbeit bekannt und förderte Sportarten wie Skilauf und Boxen.

 

Durch unsere „Kleine Vereinsgeschichte“ ist uns bekannt: 

"Aus einem Ausflug entstand ein Turnverein- , und damals hätte der Verein auch leicht ein Geselligkeitsverein werden können." So ist es nicht verwunderlich, dass wir mit unserer Faschingsabteilung weit über die Grenzen von Sterbfritz hinaus bekannt sind. Mit unseren Tanzsportgruppen im Garde- und Showtanz messen wir uns seit Ende der 90er Jahre hessenweit mit Erfolg.

 

111 Jahre ist eine typische Zahl des Faschings und des Frohsinns, Eigenschaften in unserem Verein, die seit den Ursprüngen gelebt werden, deshalb würdigten wir den 110. Geburtstag auch in der Faschingssession 2013/2014.

 


Die Symbole und Grundsätze der Turner haben nie ihren Sinn verloren und verlieren können;
„Frisch“ im Sinne bewusster Ertüchtigung
„Fromm“ im Erkennen der Harmonie zwischen Körper und Geist
„Fröhlich“ im Bewusstsein eigner Leistung und eigner Grenzen
„Frei“ im Bekenntnis zum guten Tun
 

 

Der Turnverein, eine Vereinigung Gleichgesinnter unter solchen Wahrzeichen, die trotz zeitbedingter schwerer Verhältnisse ihre schönen Ziele verfolgt haben, hat und hatte in seinen Reihen viele Mitglieder die für ihre Verdienste mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen, und oder dem Gauehrenbrief ausgezeichnet wurden.

 

Der 100. Geburtstag wurde in 2003 als Fest der Superlative gefeiert, und das war nur möglich, durch das überdurchschnittliche Engagement von Festausschuss und Vorstandschaft und natürlich der Bereitschaft aller Mitglieder Aufgaben jeder Art zu übernehmen.
„Wir hatten uns für ein Mammutprogramm entschieden, das eine logistische Meisterleistung erforderte“, so der damalige Vorsitzende Robert Röll bei dem Dank an die ca. 760 Helfer aus Reihen des TV und anderen Vereinen der Sterbfritzer ARGE.

Eine weitere Besonderheit dieses Festes und des Turnvereins ist erwähnenswert, man verzichtete nach dem großen Fest auf einen kostenintensiven Helferabend und bestimmte dieses Geld für den Neubau einer dringend benötigten Schaukel auf dem Kinderspielplatz „Vor der Stephanskuppe“.
Mit dem Festerlös wurde der Neubau der Grillhütte am Alten Sportplatz finanziert, wo der Turnverein seit 1983 die traditionellen Zeltlager für alle Sterbfritzer Kinder in den Sommerferien veranstaltet.
Und da ein Verein mit so vielen verschiedenen Aktivitäten in sportlicher und gesellschaftlicher Hinsicht jede Menge Übungsräume benötigt, konnte Geld aus dem Jubiläum auch noch für den lang gehegten Wunsch genutzt werden, den Anbau des Treppenhauses an die Mehrzweckhalle 2005 zu realisieren. Eine große Herausforderung für den Verein, die wiederum nur durch hohen Einsatz der Mitglieder möglich wurde. Erwähnenswert ist, dass die rund 1500 ehrenamtlichen Arbeitsstunden überwiegend von der Männergruppe erbracht wurden. Stellvertretend für die Helfer sind hier Manfred Scholz und Herbert Zinkhan zu erwähnen.

Immer wieder in der Geschichte unseres Vereines ist zu berichten, dass die Mitglieder dazu bereit waren, nicht nur für den Verein, sondern für die Allgemeinheit sinnvolle Projekte zu unterstützen, beziehungsweise zu realisieren.

Anfang des Jahres 2003 konnte von der Männergruppe-Volleyball in Eigenleistung eine Beachvolleyballanlage im Schwimmbad gebaut und auch finanziert werden.
1987 erhielten wir von dem Gemeindevorstand die Zustimmung die oberen Räume der umgebauten Mehrzweckhalle für Übungs- und Gemeinschaftsräume auszubauen, und in 1988 die Zustimmung zum ersten Ausbau des Geländes am „Alten Sportplatz“. Alle Arbeiten wurden überwiegend von Mitgliedern der Männergruppe durchgeführt und vom Verein finanziert.

Schon in frühester Vergangenheit finden wir in unserer Chronik einen Beweis dafür, dass die Vereinsmitglieder immer, trotz eigenen finanziellen Nöten, bereit waren der Allgemeinheit zu helfen. Während des ersten Weltkrieges wurden die Glocken der Evangelischen Kirche abgeholt und eingeschmolzen. Im Jahr 1923 wurden von der evangelischen Kirchengemeinde neue Glocken angeschafft. Um den Glockenkauf finanziell zu unterstützen, führte der Turnverein unter seinen Mitgliedern eine Spendensammlung durch, die einen Betrag von sage und schreibe 26.300,- RM erbrachte.

 

Bild aus der Frühzeit des TV Sterbfritz 1903

 

Der Verein ist mit seinen 115 Jahren mit Recht als Traditionsverein zu bezeichnen, wenngleich in diesen Jahren entsprechend dem Interesse der Mitglieder und der jeweiligen Zeitepochen Veränderungen zu verzeichnen sind. „Ein Verein, der zwei Weltkriege und politische Eingriffe auf diese hervorragende Weise überstanden hat, verdient unsere allerhöchste Hochachtung“ so schreibt Johann Heberling, Bürgermeister und Schirmherr am 100-jährigen Jubiläum, langjähriges Vorstandsmitglied des Turnvereins, sowie Schriftleiter der Festschrift zum 75-jährigen Jubiläum.

 

Mit derzeit 657 Mitgliedern ist der Turnverein der größte Sterbfritzer Verein und nach dem Gesangverein Liederkranz der zweitälteste. In 2019 kann der Sportverein sein 100-jähriges Bestehen feiern. Turnverein und Sportverein haben in ihrer langen Geschichte dreimal den Versuch unternommen die Vereine zusammenzulegen, nach dem Ende des 2. Weltkrieges kam es dann zu einem Zusammenschluss zum Turn- und Sportverein 1903, weil der Turnsport in der Zeit nach dem Krieg nicht erwünscht war. In dieser Vereinigung fühlten sich die Turner nicht wohl, weil das Turnen „mangels Interesse“ nicht ausgeübt werden konnte, Fußball und Handball waren die Betätigungen. Wen wundert es da, das sich ehemalige TV-Mitglieder Gedanken machten, den klassischen Turnverein wieder ins Leben zu rufen.

 

Im April 1950 erfolgte dann auch die Wiedergründungsversammlung, und mit 24 Mitgliedern wurde die Wiedergeburt des Turnverein 1903 e.V. beschlossen.

57 junge Menschen treten dem Verein als aktive Mitglieder bei. Darunter waren viele Heimatvertriebene die ihr Zuhause verlassen mussten und in Sterbfritz eine neue Heimat fanden. Sie waren in ihrer Heimat schon der Turnerei verbunden und waren glücklich, auch vereinsmäßig ein Zuhause gefunden zu haben. Namen wie Mildner, Brauneck, Steinhoff und Gadzali sind noch immer bekannt, auch wenn sie Sterbfritz schon lange verlassen haben und mittlerweile auch verstorben sind. In der Vereinsgeschichte können Namen wie Rudolf und Friedel Schlattner ebenfalls nicht ausgelassen werden. Auch Richard Rupp und Seppel Enders (keine Vertriebene), Namen die jedes Turnerherz bewegen, haben in Sterbfritz eine neue Heimat gefunden.


Auch für Lilo Hohmann, geb. Schlattner war der Turnverein ein neues Vereinszuhause, hatte sie doch daheim in Tyssa direkt neben der Turnhalle gewohnt und dort im Sommer geturnt und im Winter Ski gefahren. Sie weiß zum Beispiel von der Frauengymnastikgruppe in den 50er Jahren zu berichten:
„Unsere Gymnastikgruppe mit Helga R., Edith R., Ingrid K. und vielen mehr turnte immer erst in der Turnhalle und dann ging es zu 'Schorsche' zum Schaschlik Essen und zum Trinken und so hatten wir schnell den Namen 'Schaschlik-Riege' weg. Die Spezialität der Wirtin waren Schaschlik, so dass auch sie im Volksmund 'Schaschlik-Liesel' genannt wurde.“


Anerkennung in der Öffentlichkeit auf Grund reger und zielbewusster Breitenarbeit, verbunden mit sportlichen Erfolgen, brachten zeitweise starken Mitgliederzustrom.
Seit 1920 ist der Verein Mitglied im Turngau Kinzig und es wurden fortan Gauturnfeste und später auch Gaukinderturnfeste besucht.
Turnfeste im Sinne des Turnvaters Jahn begannen in 1948 in Frankfurt. Der Turnverein nahm nach der Wiedergründung in 1950 fortan an allen Deutschen Turnfesten teil, mit Ausnahme 1963, 1968 und 1973. Turnfeste werden alle 4 Jahre ausgerichtet, zuletzt in 2017 in Berlin.
Turnfestteilnahmen und sportliche Erfolge sind in der Chronik 2013 im TV-Ticker beschrieben.

 

Gefeiert, mal größer und mal etwas kleiner, mit und ohne Festzug, wurden Jubiläen anlässlich 50, 60, 75, 80, 90, 100, 111 Jahre und 40-jähriges nach Wiedergründung.
Da der Turnverein von Anbeginn kulturell sehr präsent war und Tanzveranstaltungen, Mottobälle und später Showtanzveranstaltungen ausrichtete, konnten die Jubiläumsveranstaltungen auch immer zum Großteil aus eigenen Reihen gestaltet werden.

 

Aus den Familienabenden entwickelten sich in den 50er Jahren die karnevalistischen Veranstaltungen die von den Sterbfritzern gerne besucht wurden.
Durch den Turnverein ist Sterbfritz eine hochaktive Faschingsgemeinde, die über die Grenzen hinaus als Vorbild für kulturelle Nebentätigkeit sporttreibender Vereine zu sehen ist.


In 2013 konnte der TV auf 60 Jahre Faschingsveranstaltungen zurückblicken die am 31.1.1953 mit einem Turnermaskenball begonnen haben. Die TV-Faschings-Chronik im TV-Ticker 2013 gibt hierüber detailliert Auskunft.

In einer Zeit, die in besonderer Weise raschem Wandel und neuen Lebensformen zugeneigt scheint, ist es zu begrüßen, wenn ein Verein seiner Geschichte gedenkt, über Aktuelles informiert und dieses mit Jubiläumsveranstaltungen, Festschriften, Vereinsheftchen „TV-Ticker“, Flyer und Internet-Homepage den Mitgliedern und der Allgemeinheit nahe bringt.

 

Wenn Sie neugierig auf den Turnverein, seine Vergangenheit, seine aktuelle Präsenz und seine Zukunft geworden sind, so können Sie uns jederzeit auf unserer Homepage www.tv-sterbfritz.de besuchen, oder chronistische Aufzeichnungen in Festschriften und in unserem TV-Ticker nachlesen. Diese können bei Doris Alt, Mitglied des Chronikteams, nach Terminabsprache eingesehen werden.

 

Weitere Informationen hier:

 

> Vereinsgeschichte in Stichworten <

 

 

Sterbfritz, im November 2018

Der Bericht wurde von Doris Alt erstellt
und mit der 1. Vorsitzenden Andrea König abgestimmt.
Als Quellen dienten Vereinsaufzeichnungen und Protokolle.

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