Karl Franz Heil wurde am 23. Mai 1893 als zweites von zehn Kindern des Spenglers Hartmann Heil und seiner Ehefrau Karolina Theresa geb. Eckhardt in Sterbfritz im Haus Nr. 57, heute Kinzigstraße 3, geboren.
Hartmann Heil hatte Anfang der 1880er Jahre den väterlichen Betrieb übernommen und das Gewerk 'Spenglerei und Installation' aufgebaut. Die damaligen Tätigkeiten waren hauptsächlich Spenglerarbeiten und die Herstellung von Haushaltsgegenständen, wie Eimer, Gießkannen, Mattesiebe, Trichter aus Weißblech auch Ofenrohre aus Schwarzblech, Dachrinnen und sonstige Spenglerartikel. Alles von Hand gefertigt, Maschinen gab es noch keine. Das Grundstück des heutigen Firmensitzes Zur Steinfirst 1, früher Breuningser Str. 19, wurde 1904 erworben und mit Haus und Wirtschaftsgebäude bebaut.
Franz Heil kam 1920 vom Kriegseinsatz und Reichs-wehrdienst zurück nach Sterbfritz und arbeitete im väterlichen Betrieb mit. 1921 heirate er Anna Röder, die aus Bad Homburg stammte, aber schon in ihrer frühesten Kindheit nach Sterbfritz kam. Im selben Jahr übernahm er auch das väterliche Anwesen und führte das Spengler- und Installationsgeschäft mit Landwirtschaft weiter.
Franz Heil wurde auch noch in den Zweiten Weltkrieg eingezogen, dem sich eine Gefangenschaft anschloss. In der Zeit der Weimarer Republik und danach in der NS-Diktatur war an einen weiteren Aufbau des Handwerksbetriebes nicht zu denken. Erst in der Wirtschaftswunderzeit nach dem Krieg konnte der Betrieb wachsen.
1922 wurde Sohn Adam geboren, der ebenfalls das Klempner- und Installateur-Handwerk erlernte und 1952 das Geschäft übernahm.
Franz Heil arbeitete bis zu seinem 82. Lebensjahr im Betrieb mit und kletterte bis dahin noch auf den Dächern von Sterbfritz rum. Er war ca. 20 Jahre Wassermeister der Gemeinde Sterbfritz. 1951 wurde eine Wasserleitung vom neuen Hochbehälter zur Stephanskuppe verlegt. Der Graben für die Rohrleitung wurde mit vielen Helfern per Hand ausgegraben.
Im Jahr 1923 gehörte Franz Heil zu den Mitbegründern der Freiwilligen Feuerwehr Sterbfritz, war in dieser lange aktiv tätig und wurde als Ehrenmitglied geführt.
Mit seiner 1988 verstorbenen Ehefrau konnte er noch die eiserne Hochzeit feiern.
Trotzdem er fast blind war, sah man Franz Heil in seinen 90ern noch regelmäßig durchs Dorf laufen, meist mit der geradezu obligatorischen Zigarre.
Seinen 100. Geburtstag erlebte Franz Heil bei guter Gesundheit. Neben den zwei Kindern, fünf Enkeln und sechs Urenkel konnten auch noch drei seiner zehn Geschwister gratulierten. Auch Landrat Karl Eyerkaufer gehörte zu den Gratulanten. Als er sich von Franz Heil mit den Worten "Na dann, bis zum nächsten Jahr zum 101." verabschiedete, antwortete der Jubilar "Och Jong, do brauchtste nemee zu komme". Er sollte recht behalten, er starb im Alter von 100 Jahren.
Der praktische Arzt Dr. Paul Koch feierte am 23.06.1997 seinen 100. Geburtstag. Seine Lebensdaten sind beeindruckend: Bis zu seinem 80. Lebensjahr führte Koch seine Arztpraxis, noch als 85-jähriger frönter er seinem Hobby, dem Reiten, und bis zum 90. Lebensjahr fuhr er selbst Auto.
Am längsten blieb er aber seiner größten Leidenschaft treu, der Malerei. Schon als Kind hatte er alles festgehalten, was er zu sehen bekam. Zeitlebens nahm die Malerei und das Modellieren von Figuren bei ihm einen breiten Raum ein. Davon kündeten zahlreiche Werke in seinem Haus. Menschen, Tiere und Landschaften sind so festgehalten und erzählen von dem bunten Leben, das Paul Koch ein Jahrhundert lang erleben durfte.
1897 war er im Haus Brückenauer Str. 1 als jüngster Sohn des Landarztes Dr. August Koch in Sterbfritz zur Welt gekommen und wuchs mit sieben Geschwistern auf. Ende des Ersten Weltkrieges begann er das Medizinstudium in Frankfurt. In Würzburg machte er sein Physikum, verbrachte zwei Semester in Jena und absolvierte mit 22 Jahren in Würzburg sein Staatsexamen. Danach ging Koch nach Berlin an die weltbekannte Charité, wo er auf der Frauenstation und in der Röntgenabteilung tätig war.
1924 kehrte der Sterbfritzer in seine Heimat zurück und übernahm die Praxis seines Vaters als Landarzt und Geburtshelfer. Er betreute Menschen in 15 Ortschaften von Vollmerz bis Züntersbach und bis ins Fuldaer Land. Für die Hausbesuche benutzte Dr. Koch damals eine Kutsche, ein Fahrrad oder er ritt zu den Patienten. Im Winter legte er die Strecke teilweise auch mit Skiern zurück. Bis 1977 prakti-zierte er als Arzt und machte sich in der Region einen guten Namen. Die Liebe zur Medizin hat er an eines seiner fünf Kinder weitergegeben: Dr Jochen Koch führte eine Praxis in Schlüchtern.
Paul Koch war ein sehr naturverbundener Mensch. Gerne erkundete er regelmäßig mit seiner Familie die Heimat und bewirtschaftete eine große Gartenanlage. Weitere Hobbys waren die Jägerei, die Aufzucht von Jagdhunden, die Haltung von Pferden sowie die Züchtung von Bonsai-Bäumen.
All seine Tätigkeiten wären nicht ohne die Hilfe seiner 16 Jahre jüngeren Frau Anny möglich gewesen, mit der er 63 Jahre verheiratet war. Dem Jubilar gratulierten zum 100. Geburtstag neben der Ehefrau seine fünf Kinder, neun Enkel und fünf Urenkel.
Im Oktober 1997 verstirbt Dr. Paul Koch im Alter von 100 Jahren.
Am 5. Oktober 2010 feierte Johanna Knothe, geborene Diekmann, im Blinden- und Senioren-heim der Gemeinde Zeitlofs ihren 100. Geburtstag.
Gratulieren konnte ihr von ihren vier Kindern zwei Töchter mit Ehepartnern, sechs Enkel und vier Urenkel. Ihr Mann war bereits 1981 verstorben und der Sohn und eine Tochter starben im Jahre 2000.
Überraschungsbesuch kam aus USA, hier gratulierten ihr vier ihrer Nichten und Neffen worüber sie sich sehr freute.
Die Jubilarin wurde als eines von neun Kindern in Sterbfritz geboren. Ihre Familie, die ursprünglich aus Hannover stammte, betrieb die Gaststätte Zum goldenen Stern in
der Breuningser Straße.
Ab 1923 wohnten die Diekmanns Im Hof 10.
Drei ältere Brüder und zwei ältere Schwestern wanderten, nachdem der Vater 1918 früh verstarb, nach USA aus. Ein weiterer Bruder ging nach Argentinien. Johanna hatte
noch einen Bruder der jünger war und noch eine jüngere Schwester, die im Alter von 5 Jahren verstarb.
Nach der Schule, die sie in Sterbfritz besuchte, war sie zunächst als Kindermädchen engagiert. Mit nur 17 Jahren wanderte sie nach New York aus, dem Beispiel der älteren Geschwister folgend. Zwei
Onkel lebten auch schon in den USA. Sie wohnte schräg gegenüber der Grand Opera in Manhattan, nicht weit vom Broadway, wo das Leben nur so brodelte. Kein Vergleich zu dem beschaulichen Dorfleben
zuhause.
Bis auf ein paar Brocken, die sie von einem Nachbarsmädchen gelernt hatte, sprach Johanna Diekmann damals kaum ein Wort Englisch. Sie lernte es erst in der Abendschule. In New York arbeitete sie als Näherin.
Nach drei Jahren New York fuhr Johanna 1930 nach Deutschland zurück, weil ihr jüngster Bruder todkrank war und später mit nur 17 Jahren verstarb. Die Mutter wollte nicht allein leben, sie war damals erst 60, kerngesund und fit – und wurde 92 Jahre alt. Da Johanna als einzige der Schwestern noch ledig war, musste sie zurück, auch wenn sie lieber geblieben wäre. Später reiste sie noch mehrmals in die USA, zuletzt 1998. Dadurch und auch durch Verwandtenbesuche von dort frischte sie ihr Englisch immer wieder auf. Als nach dem Zweiten Weltkrieg US-Soldaten in Sterbfritz waren, fungierte Johanna Knothe als Dolmetscherin.
Zurück in Sterbfritz lernte Johanna Diekmann über ihren jüngeren Bruder, der in einem der vielen jüdischen Geschäfte des Ortes als Lehrling beschäftigt war, Karl Knothe kennen und lieben. Er wohnte in Johannas Elternhaus, heute Im Hof 10, als Logiergast. 1931 heiratete das Paar, 1934 kauften sie den Eisenwarenladen in der Brückenauer Straße 11 von Kallmann Schuster, einem jüdischen Kaufmann, der nach Amerika emigrierte.
Die letzten Kriegs- und ersten Nachkriegsjahre waren für keinen gute Jahre. Die Einnahmen aus dem Laden reichten kaum zum Überleben. Einkäufe erfolgten oft nur auf Marken, oder mit Gutscheinen. Die Knothes betrieben daher nebenher noch Landwirtschaft, um die Familie zu ernähren. Nach der Währungsreform ging es aufwärts und das Geschäft wurde langsam zu "dem Knothe", dem Eisenwaren- und Werkzeuggeschäft in dem es alles gab, was man in Haus und Garten brauchte.
Mit Beginn der der Baumarktbranche und der veränderten Mobilität der Landbe-völkerung in den 80er und 90er Jahren verlor der Betrieb in Sterbfritz an Bedeutung. Nach dem Tod ihres Mannes führte eine ihrer Töchter und später ein Schwiegersohn „den Knothe“ Sterbfritz weiter. Aufgrund des neuen Kaufverhaltens musste man, schweren Herzens, Mitte der 90er Jahre die Entscheidung zur Schließung von Sterbfritz treffen.
Nach dem Tod ihrer beiden Kinder in 2000 hätte Johanna in dem großen, überwiegend leerstehenden Haus alleine gewohnt, und so zog sie zu der in Sterbfritz wohnenden Tochter. Als der Mann ihrer Tochter verunfallte und die Hilfe seiner Frau benötigte, zog Johanna Knothe ins Senioren- und Blindenheim nach Zeitlofs um.
Trotz des hohen Alters war sie immer noch die elegante Geschäftsfrau von früher. Sie war noch sehr rüstig und energisch – eine Frau, die es gewohnt war, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und zu organisieren, aber still und unaufdringlich aus dem Hintergrund. Zur Vorbereitung ihres 100. Geburtstags gab sie zahlreiche Anweisungen bis hin zur Auswahl der Kuchen.
Johanna Knothe starb im Jahre 2012.
Annemarie Döring krönte ihr Leben am 5. April 2024 mit ihrem 100. Geburtstag, den sie im Kreise ihrer Familie feiern konnte.
Ihr ereignisreiches Leben beschreiben wir hier, als Dankeschön für Ihre wertvolle Mitarbeit an unserem Projekt "Sterbfritz–Eine fortlaufende Chronik". Sie war sofort begeistert von der Idee und berichtete in vielen Gesprächen über ihr Leben als junges Mädchen in der NS-Zeit, ihre Familie und über Sterbfritz.
Annemarie Döring wurde am 5. April 1924 als ältestes von acht Kindern der Eheleute Richard und Cornelia Reinhard geb. Weismantel, in Sterbfritz geboren. Sie besuchte die Schule in Sterbfritz, heute ist hier das Sinntaler Rathaus untergebracht. Ihre Schulzeit beendete sie in der Marienschule in Fulda, einer katholischen Privatschule für Mädchen.
1946 heiratete sie den Zahnarzt Otto Döring, der in der Zahnarztpraxis ihres Vaters als Assistent beschäftigt war. Nach ihrer Eheschließung arbeitete Annemarie von 1953 bis 1966 in der Praxis ihres Mannes in Mittelsinn, wo sie die Verwaltung machte und auch im Praxisbetrieb tätig war. In dieser Zeit wohnte die Familie auch in Mittelsinn.
Von 1965 bis zu seinem viel zu frühen Tod im Jahr 1973 leitete Otto Döring nun die Praxis in Sterbfritz. Mit gerade einmal 49 Jahren war Annemarie Döring nun als Witwe auf sich allein gestellt.
Zwei Kindern schenkte die Jubilarin das Leben. Ihr einziger Enkel wohnt heute bei ihr im Haus.
Zu ihren Hauptaufgaben zählte, sich um die Hausgemeinschaft mit Verwandten und Angestellten zu kümmern und nicht zuletzt um die Erziehung ihrer beiden Kinder. Ihr Vater lebte bis zu seinem Tod mit 98 Jahren im Kreise ihrer Familie.
Das Haus Reinhard, Geburts- und Elternhaus der Jubilarin, ist ein sehr markantes rotes Backsteinhaus, das ihr Vater 1917 kaufte. 1920 eröffnete er hier seine Zahnarztpraxis, die genau wie die Familie stetig wuchs. Der große Haushalt, zeitweilig saßen bis zu 15 Personen am Tisch, wurde von der großartigen Babette Schubert geführt, die auch in schlechtesten Zeiten immer einen Weg fand, den Hunger aller Bewohner zu stillen. In einem Stall hinterm Haus gab es Hühner, Enten, eine Kuh, Ziegen und Schweine.
Während der Nazizeit hatte die Familie Reinhard, der Weltanschauung Annemaries Vaters geschuldet, massive Bedrohungen hinnehmen müssen. Ihr Vater gab aber seine Haltung nicht auf und hat vielen unterdrückten Personen geholfen. Polizei und Gestapo ließen Reinhard aber in Ruhe, vermutlich weil Freifrau Ludovica von Stumm ihre Hand schützend über ihn hielt.
Annemarie erinnert sich noch gut an so manche Aktionen und Sprüche ihres Vaters, der als sehr schlagfertig bekannt war. Als Richard Reinhard in einem Geschäft Gewürze einkaufte, hatte er nicht bemerkt, dass hinter ihm ein Polizist im Laden stand. Auf die Frage des Beamten, wozu er die Gewürze brauche, antwortete er wahrheitsgemäß: „Ich will schwarz schlachten!“ Der Polizist: „Wenn ich nicht wüsste, dass Sie der Zahnarzt sind, würde ich es glauben“.
Sie erinnert sich auch an die vielen verbotenen Hilfeleistungen ihres Vaters an Juden, Kriegsgefangene und Zwangsarbeitern, die in West- und Ostarbeiter unterschieden wurden. Die „Holländer“, so
nannte man in Sterbfritz pauschal die „Westarbeiter“, haben bei Reinhards besondere Privilegien genossen. So erinnert sie sich, dass „die fast jeden Abend aus ihren Baracken herüber zu uns gekommen
sind“ (die Baracken standen Bahnhofstraße Ecke Weinstraße, gegenüber des Bahnhofs), „einige haben sogar den Heiligabend 1944 im Kreise unserer Familie gefeiert“.
Annemarie Döring erinnert sich an so viele Geschehnisse der NS-Zeit, z.B. dass „in Sterbfritz eine Bombe gefallen ist, sie sollte sicher die Bahnlinie treffen, um die Nord-Südverbindung zu zerstören. Gefallen ist die Bombe im Seemeweg, unterhalb des Alten Kindergartens, eigentlich direkt hinter unserem Haus“.
Von den sieben Geschwistern der Jubilarin leben noch zwei Brüder und ein Schwester in den USA, sowie eine Schwester in Deutschland. Mit 97 Jahren ist Richard Reinhard jun. ebenfalls ein interessierter Freund der Sterbfritzer Chronik, von deren Druckausgaben an alle drei Reinhard-Geschwister in den USA von Annemarie Dörings Sohn Ausgaben geschickt werden.
Annemarie Döring verstarb am 11. August 2024.
Rudolf Ackmann feierte am 23.08.2024 seinen 100. Geburtstag im idyllischen Garten des Wohnhauses im Seemeweg.
Gratulanten von Rudolf Ackmann, von allen Rudi genannt, waren neben Bürgermeister Henfling für die Gemeinde Sinntal, Vertreter des Landrates des Main-Kinzig-Kreises, Freunde und Bekannte aus nah und
fern, und vor allem namhafte Züchter und Pferdeliebhaber.
Rudi ist Wahl-Sterbfritzer, der 1992 mit seiner Frau Gudrun sowie mit Hund und Zuchtpferden nach Eintritt in den Ruhestand von Gelnhausen nach Sterbfritz zog mit dem Ziel sein Hobby, die Pferdezucht ausbauen und dafür Wohnhaus, Pferde, Stallungen und Koppeln an einem Ort haben.
Über eine Anzeige wurde er auf das Gelände im Seemeweg in Sterbfritz aufmerksam, konnte es erwerben und ein Wohnhaus und Pferdestallungen bauen. Koppeln musste er leider alle pachten, weil in
unmittelbarer Nähe zu Haus und Stallung nichts zum Verkauf stand. Planung und Realisierung seines Projektes war nicht gerade einfach, erzählt der Jubilar. So kam ihm die Unterstützung "mit Rat und
Tat" des damaligen Ortslandwirt Gerhard Dietz bezüglich Pferde und Weiden sehr gelegen.
In 1992 bezog man das Wohnhaus und im Mai 1993 waren die Stallungen fertig, die drei Pferde, die von Großenhausen übergangsweise im Hofgut Vollmerz untergebracht waren, zogen nach Sterbfritz.
Ehepaar Ackmann, internationale Trakehner-Züchter mit dem Grundprinzip Qualität statt Quantität, kann auf internationalen Ruhm ihrer Pferde zurückblicken.
Ilanit, von Ackmanns liebevoll ´Schätzchen´ genannt, war eines der drei Trakehner Stuten mit denen Ackmanns in Sterbfritz begonnen haben. Alleine mit der Zuchtstute
Ilanit und dem Elite-Deckhengst Sixtus vom Gestüt Hörstein wurden 8 Fohlen gezüchtet, von denen zwei mit internationalen Erfolgen bekannt wurden.
Impala RH, Sohn von Ilanit und Sixtus wurde nach Kanada verkauft und wurde dort gekört 1), hatte sportliche Erfolge und schaffte es 2001 aufs Titelblatt Guide étalons.
Il Sixtino, ein weiterer Sohn von Ilanit und Sixtus wurde von Ackmanns aufgezogen, über das Gestüt Hörstein nach Amerika verkauft und hat dort durch einen Probesprung den berühmt gewordenen Downtown Harrison gezeugt. Downtown Harrison, der Enkel von Ackmanns ´Schätzchen´ Ilanit stand 2012 auf der Longlist Olympia.
Als Trakehner-Züchter wurden Ackmanns 20 Fohlen geboren, von denen manche berühmt wurden, aber viele an Züchter und Reiter verkauft wurden. Die Verbunden-heit dieser Kunden spiegelte sich am
Geburtstag des 100-jährigen wieder. Es waren sehr viele junge Leute unter den Gratulanten die Rudi als Pferdekenner verehren, weil sie vielleicht ein Fohlen von ihm kauften, oder er ihnen anders
behilflich war, den Traum vom Leben mit Pferden zu verwirklichen.
Rudi Ackmann wurde als Kind einer deutschstämmigen Mutter aus Riga (Lettland) und einem ukrainischen Vater aus Nikolaev geboren. Als Student wurde er von dort als Volksdeutscher 1942 evakuiert. Im Flüchtlingslager Waldenburg/Schlesien wurde er in den Volkssturm rekrutiert und musste zum Schutz von Breslau Panzer- u. Mann-schaftsgräben ausheben. Eine Schussverletzung zwang ihn Breslau zu verlassen und rettete ihm vielleicht das Leben. Er wurde wohl erneut deportiert, in der UdSSR zur Zwangsarbeit im Steinbruch eingesetzt, von dort konnte er fliehen und hat sich nach Zwiesel im Bayerischen Wald durchgeschlagen. Über mehrere Stationen kam er Anfang der 50er Jahre nach Gelnhausen, kaufte dort einen kleinen Fotoladen, den er bis 1992 als "Foto-Ackmann" betrieb.
Die wichtigste Gratulantin von Rudi Ackmann war natürlich seine Frau Gudrun, die genau wie er, eine Pferdeliebhaberin ist. In einem tollen Einvernehmen mit den unmittelbaren Nachbarn und deren Unterstützung wurde so eine beeindruckende Feier unter Nuß- und Kirschbäumen möglich.
In den Stallungen und Weiden, die den Garten umrahmen, stehen schon länger keine Pferde mehr. Hier sind jetzt drei Schafe und vier Ziegen untergebracht die Ehefrau Gudrun und den Nachbarn Rotter und Simon gemeinsam gehören. Rudi schaut den Tieren von seinem Campingsessel inmitten der Weide oft und gerne zu. Zu dem tierlieben Ehepaar Ackmann gehören noch die Hündin Mara, sowie die Katzen Lisa und Luzy.
Rudi Ackmann ist mit 100 Jahren ein lebensbejahender Mensch der, trotz Einschrän-kungen, sehr aktiv mit Umfeld, sozialen Medien und Internet lebt.
Anmerkungen:
Quellen:
Erstellt Juli 2024 / September 2024
von Jochen Melk (F. Heil, Dr. Koch) und Doris Alt (J. Knothe, A. Döring, R. Ackmann)